Bei Konzert in Dornbirn

Fendrich: Brandrede für die Impfpflicht

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Bei seinem Konzert in Dornbirn machte sich Rainhard Fendrich am Samstag für die Impfpflicht stark. Seitenhiebe gegen die Politik inklusive:  "Ich weiß nicht was die da bei den Sitzungen zu sich nehmen!"  

Am Samstag wurde Rainhard Fendrich wieder laut. Bei seinem letzten Österreich-Konzert vor dem Lockdown hielt der Austropop-Kaiser in Dornbirn eine über zwei-minütge Brandrede für die Impfpflicht. Seitenhiebe gegen die Politik („Ich weiß nicht was die da bei den Sitzungen zu sich nehmen.“) und Impfgegner inklusive. „Die Situation ist doch bis jetzt so gewesen, dass eine Mehrheit der Geimpften eíngeschränkt wurde damit sie eine Minderheit von Ungeimpften schützen muss, die gar nicht geschützt werden wollen.“

Impfpflicht: "Wenn man dieses Wort vor einer Woche ausgesprochen hätte wäre man ein Faschist gewesen." 

Ein Facebook-Video dokumentiert seine Ansagen, bei denen sich Fendrich, der bereits geimpft ist ("Innerhalb einer Gesellschaft hat man auch eine gewisse soziale Verantwortung.") unter tosendem Applaus, für die Impflicht stark macht. „Wenn man dieses Wort vor einer Woche ausgesprochen hätte wäre man ein Faschist gewesen. Es ist die Impfpflicht. Um Gottes willen. Da wird die Freiheit… Und Rechte… Aber von Pflichten redet eigentlich kein Mensch. Und ich freue mich dass das jetzt endlich einmal passiert. Nämlich das was die Experten immer schon gesagt haben. In einer Demokratie kann ja ein jeder sagen was er will.“ Zynischer Nachsatz: „Ich muss aber die Frage stellen: Gibt es in einer Demokratie auch das Recht auf Dummheit?“
 

"Gibt es in einer Demokratie auch das Recht auf Dummheit?"  

Die aktuellen Maßnahmen und das davor erfolgte politische Zögern sieht er dabei auch „als total kafkaesk“: „Es ist für mich auch nicht mehr nach zu vollziehen. Das Paradoxe ist: Diese Experten, das sind Menschen, die haben jahrelang Medizin studiert, die haben jahrelange Erfahrung. Die haben dieses Szenario wirklich minutiös vorausgesagt und zwar auf das Monat genau. Und wir können nur hoffen, dass es mit dieser… So weit kommt es, dass wir in kürzester Zeit die Gesellschaft nicht mehr gespaltet haben werden. Wenn wir das nämlich im Sommer gemacht hätte. Wo es die Experten gesagt haben: Jetzt sollte man eine Impflicht einführen. Da wären erstens einmal alle auf Urlaub gewesen. Und zweitens einmal wäre die Inzidenzzahl  nicht so hoch gewesen.“

Hier die komplette Fendrich-Rede im Wortlaut:


Das mit dem Lockdown für Ungeimpfte. Ich meine: da habe ich gesehen wie 2 Millionen oder 3 Millionen vor dem Fernseher sagen: "Wie soll denn das gehen?" Jetzt nach zwei Wochen sind sie draufgekommen: „Das geht eigentlich doch nicht. Das ist nicht überwachbar. Das kann man eigentlich nicht machen.“ Ich weiß nicht was die da bei den Sitzungen zu sich nehmen. Ich verstehe das nicht! (Applaus).


Und jetzt kommt endlich das Unwort. Wenn man dieses Wort vor einer Woche ausgesprochen hätte wäre man ein Faschist gewesen. Es ist die Impfpflicht. Um Gottes willen. Da wird die Freiheit… Und Rechte… Aber von Pflichten redet eigentlich kein Mensch. Und ich freue mich dass das jetzt endlich einmal passiert. Nämlich das was die Experten immer schon gesagt haben. In einer Demokratie kann ja ein jeder sagen was er will. – Applaus – Jeder hat das Recht irgendetwas zu sagen.
Ich muss aber die Frage stellen: „Gibt es in einer Demokratie auch das Recht auf Dummheit!“ Es ist nicht zu beschreiben, weil ich meine: Die Situation ist doch bis jetzt so gewesen, dass eine Mehrheit der Geimpften eíngeschränkt wurde damit sie eine Minderheit von Ungeimpften schützen muss, die gar nicht geschützt werden wollen.

Ich meine das ist ja total kafkaesk.– Applaus - Es ist für mich auch nicht mehr nach zu vollziehen. Das Paradoxe ist: Diese Experten, das sind Menschen ,die haben jahrelang Medizin studiert, die haben jahrelange Erfahrung. Die haben dieses Szenario wirklich minutiös vorausgesagt und zwar auf das Monat genau. Und wir können nur hoffen, dass es mit dieser… So weit kommt es, dass wir in kürzester Zeit die Gesellschaft nicht mehr gespaltet haben werden. Wenn wir das nämlich im Sommer gemacht hätte. Wo es die Experten gesagt haben: Jetzt sollte man eine Impflicht einführen. Da wären erstens einmal alle auf Urlaub gewesen. Und zweitens einmal wäre die Inzidenszahl nicht so hoch gewesen. Jetzt ist es so: In Wien ist der Ausnahmezustand - das ist alles super.

Ich hoffe nur, dass wir uns an diesen Abend schön erinnern können und deswegen würde ich sie wirklich inständigst bitten: Halten sie die Hygiene-Geschichten ein. Damit wir uns an einen schönen Abend erinnern können und ich mit meinen Experten alles dazu beitragen kann, dass es ein unterhaltsamer Abend wird.
  

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