"Ich bin sehr wütend, sehr traurig und schäme mich ohne Ende" - so die Worte der TV-Legende nach einem Interview des ÖVP-Außenministers.
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat die Haltung der türkis-grünen Bundesregierung, keine Hilfe suchenden Menschen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos in Österreich aufzunehmen, am Mittwochabend in der ORF-ZiB 2 unterstrichen. Österreich biete aber "Hilfe vor Ort", sagte er, etwa bei "Bedarf an Zelten und Decken".
Mit der Diskussion um die Aufnahme von Flüchtlingen, unterstütze man nur das Geschäft der Schlepper, argumentierte Schallenberg. "Wenn wir das Lager Moria räumen, ist es gleich wieder gefüllt", meinte er. Sende man Signale aus, dass es eine Hoffnung gebe, nach Europa zu gelangen, würden bald wieder Tausende Flüchtlinge an den Grenzen stehen. Etwa in Spielfeld. "Das würde eine Kettenreaktion auslösen und wir wären nicht mehr Herr der Lage". Die Frage, ob diese Haltung in der Migrationspolitik nicht zynisch sei, wies Schallenberg zurück. "Das ist eine Frage des Hausverstands".
Empört und schockiert zeigte sich eine österreichische Prominente, ob dieser Aussagen des Außenministers. "Mir ist fast schlecht geworden vor Wut", tobt Chris Lohner auf Facebook. Wenn man die unsäglichen Aussagen des Außenministers runterbricht, heißt es nichts anderes als: 'Wir helfen ja mit Geld und Decken. Jede weitere Hilfe ist eine Hoffnung für andere. Geht gar nicht.'", schreibt sie weiter. "Die conclusio daraus: wenn wir alle sterben lassen ist das die beste Abschreckung für weitere Flüchtlinge. Also lassen. Ein guter Plan einer christlich demokratischen Partei! Ich bin sehr wütend, sehr traurig und schäme mich ohne Ende", schließt die "ÖBB-Stimme" ab.
Bin eigentlich mitten in den Proben für das Stück: Network in Salzburg, eine Produktion des Landestheaters. Leider hab...
Gepostet von Chris Lohner am Mittwoch, 9. September 2020