Konzert

Ein lebendiges Achtziger-Revival

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13.900 Fans feierten Depeche Mode in der Wiener Stadthalle als Synthie-Kings.

Von Dave Gahan als „halbes Heimspiel“ angekündigt, verdiente das Depeche-Mode-Konzert in der ausverkauften Stadthalle alle bereits bevorschussten Lorbeeren. Vom Opener In Chains bis zum Finale Personal Jesus feierten 13.900 Besucher die Synthie-Kings als großes und durchaus lebendiges 80er-Revival. Gahan, der sich von seiner Tumor-OP sichtlich erholt hat, legte ab Walking in My Shoes seine Tätowierungen frei und machte dazu gut 110 Minuten lang den Dauer-Kreisel. Während er sich bei Neo-Hits wie Hole to Feed am Mikrofon festklammerte, zeigte er bei Klassikern wie It’s No Good am 20-Meter- Laufsteg Publikumsnähe.

Bombast-Bühne
Martin Gore, im skurrilen Glitzer-Outfit, erhob für Akustik-Perlen wie Home die Stimme und erntete dafür Sonder-Applaus. Andi Fletcher versteckte sich wie immer stoisch hinter den Keyboards. Und Austro-Drummer Christian Eigner hatte mit I Feel You seinen großen Auftritt: Mit brachialen Hardrock-Beats unterstrich er akustisch das diabolische Rot der Bombast-Bühne.

Weltreligionen
Imposant auch die opulente, aber nie ausufernde Tour Of the Universe-Inszenierung: Zu Policy Of Truth zeigte man am dreidimensionalen Screen bizarres Luftballon-Hüpfen. Bei Enjoy The Silence gab’s Depeche Mode als Raumfahrer, und bei Precious ließ man eine überdimensionale Schreibmaschine alle Weltreligionen tippen. Der Höhepunkt einer durch und durch gelungen Show: Never Let Me Down Again. Gahan dirigierte ein Luft-Ballett, und 27.800 Hände schwangen dazu im Rhythmus mit. Beeindruckend!

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