ÖSTERREICH-Interview

Wolfgang Ambros: "Trennung hinterließ Schrammen"

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Drei Jahre ist es her, dass sein letztes selbstgeschriebenes Album erschien. Drei Jahre, in denen im Leben von Wolfgang Ambros, 54, viel passiert ist: Der Feuerunfall, die Trennung von Ehefrau Margit und das Aus von Austria3.

Viel Stoff, den man in Lieder packen kann. Am 8. September erscheint seine neue CD "Steh grod", auf dem das österreichische Original von der „Challenge 50plus“ und der „Tendenz zur Demenz“ singt.

Schlussakkord
Mit der berührenden Ballade "I Geh" verabschiedet sich Ambros emotional von Ehefrau Margit, mit der er nur mehr das Haus in Pressbaum teilt. Das Lied entstand vor einem Jahr. In der Zeit, als er die 30-jährige Sozialpädagogin Anne kennenlernte. Während der Watzmann-Tour trat die Bayerin in sein Leben. Ein paar Urlaube in Kenya und Griechenland später ist, so Ambros-Freunde, nun aus der losen Liaison eine gefestigte Beziehung geworden.

ÖSTERREICH traf Ambros in seinem Haus in Pressbaum und sprach über A3, Politik und Ehefrau.

ÖSTERREICH: Am 8. 9. präsentieren Sie Ihr neues Album " Steh grod". Ist die Ballade "I Geh" ein Abschiedslied für Ihre Frau Margit?

Wolfgang Ambros: Das kann ich nicht abstreiten. Ein todtrauriges Lied. Es entstand vor einem Jahr während unserer Trennung. Ich musste mir meine Trauer von der Seele schreiben.

ÖSTERREICH: Wie wird Ihre Frau auf das Lied reagieren?

Ambros: Weiß nicht. Ist mir auch egal. Ich habe das Lied nicht für sie geschrieben, sondern für mich und meine Zuhörer – zu denen hat sie nie gezählt. Die hat sich nie dafür interessiert, was ich mache! Die weiß oft monatelang nicht, wo ich bin!

ÖSTERREICH: Wie ist das möglich, wenn man 25 Jahre zusammen lebt?

Ambros: Sie hat sich nie um meine beruflichen Dinge gekümmert. Ich habe das auch nie gewollt. Bei unserem heutigen Verhältnis sage ich nur: Gott sei Dank! Man hat ja beim Fendrich oder beim Ottfried Fischer gesehen, was dabei herauskommt, wenn die Ehefrauen mitreden. Margit hat auch nie mein Leben organisiert. Ich habe ein Management und ein gutes Netzwerk. Meine Wäsche lasse ich waschen – und ansonsten muss man sich nicht um mich kümmern.

ÖSTERREICH: Klingt nach Alleingang. Wie steht es mit Ihrer Freundschaft zu Danzer und Fendrich?

Ambros: Ohne Schrammen ist die Trennung nicht abgelaufen. Dieser freundschaftliche Hype ist vorbei. Ich hab Freunde, die mir näher stehen. Nach der Tour sind wir alle im besten Gefühl auseinander gegangen – trotzdem glaube ich: Das war es dann! Das kann man nicht mehr aufwärmen.

ÖSTERREICH: Klare Worte. Warum heißt das Album " Steh grod"?

Ambros: Das Lied habe ich mir selber geschrieben, zu einem Zeitpunkt, als ich sehr krumm gegangen bin. Da habe ich mir gedacht: Dieses ewige Durchgehänge kann nicht so weiter gehen. Entweder ergebe ich mich der Depression, oder ich steh auf und mach „mi grod“! Ich habe nur mehr an mich gedacht, nur an mein Wohlbefinden. – Wo bleibt da die ‚political correctness’?

ÖSTERREICH: Apropos Politik: Die Wahlen stehen an. Gehen Sie hin?

Ambros: Ich wüsste nicht, welche Partei ich wählen sollte. Ich werde es dieses Mal lassen. Die Politik ist ein mieses Geschäft. Was soll sich je in dieser Schlangengrube ändern? Da geh ich lieber Golf spielen...

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