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Beim Abnehmen sich selbst überlisten

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Psychologe: Kleine Tricks können erfolgreicher sein als eiserner Wille.

Schlanke Gläser, kleine Teller: Wer gegen seine Kilos kämpft, soll auch ohne Diät und eiserne Disziplin ans Ziel kommen können. Ein Verbraucherpsychologe aus den USA rät Betroffenen, sich mit Tricks selbst zu überlisten. Forschungen in diesem Bereich hat Brian Wansink von der Cornell Universität in Ithaca (US-Bundesstaat New York) am Freitag auf der Jahrestagung der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft in Washington vorgestellt.

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Kein Fernseher

Wie purzeln die Kilos leichter? Eine Möglichkeit sei, die Hauptmahlzeit von einem Salatteller einzunehmen statt vom üblichen großen Teller, so Wansink. Weiters empfiehlt er, den Fernseher beim Abendessen zu meiden.

"Das Geheimnis ist, die Gewohnheiten zu ändern und ohne großes Nachdenken gesünder zu essen statt das Essen nur gedankenlos in uns reinzustopfen", betonte Wansink. Dazu gehöre auch, verführerische, aber ungesunde Speisen außer Sichthöhe im Kühlschrank oder Regal zu verstauen. Beim Trinken helfe ein schmales, hohes Glas, Kalorien zu sparen. Denn kurze und dickbauchige Gläser, die eigentlich dasselbe Volumen aufnehmen, verleiteten dazu, über den Strich einzuschenken.

Simple Strategien
"Diese simplen Strategien führen eher zum Erfolg als der Wille allein", betonte der Forscher. "Es ist einfacher, die Umgebung zu ändern als das Hirn umzupolen." Das Zuhause sei gefüllt mit versteckten Essfallen.

Seine Aussagen basieren auf einer Untersuchung mit 168 Kinobesuchern. Der Experte verglich die Popcorn-Portionen, die sich Studienteilnehmer während der Vorführung in den Mund stopften. Demnach verschlangen Besucher, die eine extragroße Portion bestellt hatten, 45 Prozent Popcorn mehr als die anderen, die sich mit einer großen Portion begnügt hatten. Bei Getränken machte der Unterschied zwischen den schmalen und dickbauchigen Gefäßen 37 Prozent aus.

Nach Angaben des Forschers essen nach einer anderen Studie Kinder mehr Cornflakes und Co, wenn man ihnen das Frühstück in großen statt kleineren Schüsseln serviert.

Das Teller macht's
Bei Tests mit Erwachsenen stellte sich heraus, dass sie besonders viel Suppe aus "bodenlosen" Schüsseln löffelten. 60 Menschen bekamen für diese Studie umsonst das Essen serviert. Die eine Hälfte der Gruppe aß aus normalen Tellern, bei der anderen Hälfte füllte sich durch einen versteckten Mechanismus die Suppe immer wieder langsam nach. Das Ergebnis: Aus den "bodenlosen" Tellern wurde 73 Prozent mehr gegessen als aus den normalen - und die Betroffenen waren anschließend erstaunt, welche Mengen sie verzehrt hatten.

 "Die Lehre ist, dass man nicht auf seinen Magen hören sollte, ob man schon satt ist. Er kann lügen", sagte der Psychologe.

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