Aufreger: In Frankreich weiß Corinne Maier 40 klare Gründe gegen Kinder. Und wieviele Pro & Contra-Argumente kennen Sie?
In Frankreich steht ihr Name schon seit langem für Provokation – jetzt sorgt ihr neuestes Buch auch weit über die französischen Grenzen hinaus für Aufregung: Corinne Maier – Psychoanalytikerin, Volkswirtin, Politologin und vor allem Skandal-Autorin – entfacht mit ihrem kürzlich erschienen Buch No Kid – 40 Gründe, warum man keine Kinder bekommen sollte (bisher nur im franz. Original: No Kid-Quarante raisons de ne pas avoir d’enfants) nun auch in Österreich die Diskussion über Glück oder Unglück von Kinderlosen.
Dutzende Reaktionen auf unseren ersten Bericht über den Sommer-Bestseller Frankreichs erreichten die Redaktion – von heftigen KritikerInnen gegen das "kinderfeindliche Buch“ bis hin zu absoluten BefürworterInnen der Maier-Theorien, die erklären, warum es tatsächlich besser sein soll, keine Kinder in die Welt zu setzen.
Ihre Meinung ist gefragt
Und wie denken Sie darüber? Haben Sie
zusätzliche Argumente gegen Kinder? Oder ganz persönliche dafür? Schreiben
Sie uns: 24024@oe24.at
Kinderlos, na und?
Während bereits das österreichische Buch
Kinderlos, na und? (von Brigit Kofler, Orac-Verlag) im Frühjahr dieses
Jahres für Aufregung sorgte – Familienministerin Andrea Kdolsky schrieb
darin über die Vorteile, keine Kinder zu haben –, gehen in Anbetracht der
teils brutalen Formulierungen der französischen Autorin jetzt regelrecht die
Wogen hoch. Und viele stellen die Frage: Was hat die Frau, die selbst Mutter
zweier Kinder (Tochter Laure (13), und Cyrille (10)) ist, dazu bewogen, ein
solches Buch zu schreiben? "Die Welt ist voll von Baby-Mania –
Prominente zeigen stolz ihre Babybäuche in Magazinen, Kinder werden live im
TV geboren und jeder glaubt, das Recht auf Kinder zu haben, egal was es
kostet“, erklärt die 43-jährige Autorin. "Wer keine
eigenen bekommen kann, kauft sie sich sogar. Denn wer sich für ein
kinderloses Leben entscheidet, wird als egoistisch abgestempelt. Eine Frau,
die heute für ihr Recht, keine Kinder haben zu wollen, gerade steht, ist ein
mutige Frau!“
Mutige Autorin.
Dass sie selbst genug Mut hat, bewies Corinne
Maier bereits vor zwei Jahren, als sie ihr erstes Aufreger-Buch
herausbrachte: In Die Entdeckung der Faulheit (Goldmann Verlag) rief sie
dazu auf, sich in seinem Arbeitsleben so wenig wie möglich einzusetzen, da
man ohnehin keine Vorteile vom Arbeiten hätte, sondern nur Mühe, die nicht
honoriert werden würde. Maiers Arbeitgeber kündigte die gebürtige
Schweizerin, die zurzeit in Brüssel lebt, daraufhin prompt – stellte sie
jedoch nach heftigen Reaktionen der Öffentlichkeit wieder ein. Bei eben
dieser Öffentlichkeit gerät die Autorin nun selbst ins Kreuzfeuer der
Kritik. Nicht umsonst – schließlich drückt sie sich in No Kid teils mehr als
drastisch aus.
Nächste Seite: Schon die Geburt ist eklig...
"Der erste Grund gegen Kinder zu sein, ist schon die Geburt an sich“, beginnt Maier ihre Anti-Kinder-Fibel. "Wer auch immer erzählt, dass sie eine schöne Erfahrung ist, lügt! Es ist eher wie in dem Film Alien, in dem ein Monster aus dem Bauch eines Astronauten kommt.“
Still-Zwang.
Als weiteren Horror beschreibt die zweifache Mutter
das Stillen: "Jeder erzählt dir, Stillen ist das Beste – aber keiner
erzählt dir, dass es höllisch weh tut. Und wenn du dich dagegen
entscheidest, fühlst du dich schuldig, dass du gegen die Natur handelst.“
Überhaupt sei das Leben mit einem Kind gar kein richtiges Leben mehr: "Gemütliches
Abhängen, Last-Minute-Trips oder spontane Aktionen mit deinem Partner kannst
du streichen. Stattdessen wirst du am Wochenende in aller Herrgottsfrüh im
Zoo herumlatschen, schlechte Schauspieler in lächerlichen
Comicfiguren-Kostümen in Disneyland anschauen und vor blöden Kinderfilmen
oder in ‚kinderfreundlichen' Restaurants sitzen.“
Gegen die eigenen Kinder.
Und sogar auf die Frage, warum sie
selbst zwei Kinder in die Welt gesetzt hat, weiß Corinne Maier eine
kinderfeindliche Antwort: „Natürlich wundere ich mich selbst oft darüber.
Ich denke, weil ich ein Einzelkind war und dachte, ich wäre weniger allein
mit einer Familie. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass in einer
Familie zu leben, nur eine andere, neue Form der Einsamkeit mit sich
bringt.“ Harte, aber ernst gemeinte Worte? Oder doch nur Provokation? "Anstatt
die Kinderlosen zu bemitleiden, sollten wir sie beneiden“, meint die Autorin
jedenfalls. "Ich tue es auf jeden Fall – als zweifache Mutter weiß ich
besser als die meisten, warum es ein großer Fehler ist, Kinder zu haben!“ In
ihrem eigenen Fall behält sie wohl recht.
Nächste Seite: 10 Gründe gegen Kinder und was meinen Sie?
1. Stillen ist eine Höllenqual.
Jeder weiß, dass die Geburt
ein Albtraum ist. Aber niemand warnt dich als Frau, dass Stillen eine
Höllenqual ist.
2. Die Freizeit ist ruiniert.
Ausschlafen
ist mit Kindern vorbei. Denn man muss täglich um sechs Uhr aufstehen, um die
Kinder in die Schule zu bringen. Am Wochenende geht jede Spontanität
verloren, denn ohne Babysitter kann man nichts unternehmen.
3.
Restaurants sind tabu.
Ein netter Abend im Restaurant? Vergessen
Sie das. Eltern essen in Fast-Food-Restaurants.
4. Langweilige
Wochenenden.
Die Wochenenden verbringt man als Eltern in
grässlichen Plastik-Themen-Parks oder mit Anstarren von langweiligen Tieren
im Zoo.
5. Undankbare Verantwortung.
Als Mutter verbringst
du dein Leben damit, hinter den Kindern aufzuräumen. Als Dank wird man wie
das Dienstmädchen der Familie behandelt.
6. Kinder sind Luxus.
Kinderwagen,
Kleidung, Windeln, Spielzeug & Co. verschlingen Unmengen an Geld.
7.
Karrierekiller Kinder.
Sobald die Kinder auf der Welt sind,
stagniert die Karriere. Denn man trifft die Jobauswahl nur noch nach
folgenden Kriterien: Ob man den Job mit den Kindern vereinbaren kann oder
nicht.
8. Erziehung ist Frust.
Auf Kleinkinder aufzupassen
ist extrem langweilig und frustrierend.
9. Kinder verschlechtern den
Sex.
Babys sind der Partnerschaftskiller Nummer eins. Wenn die
Kinder im Ehebett schlafen, dann läuft beim Sex nichts mehr. Mit der
Leidenschaft in der Beziehung ist es vorbei.
10. Kinder gibt es schon
genug.
Und "last but not least“ ein weiteres provokantes
Argument gegen Kinder: Es gibt schon genug Kinder auf der Welt. Warum
sollten wir noch weitere kleine Monster hinzufügen.
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Und wie denken Sie darüber? Haben
Sie zusätzliche Argumente gegen Kinder? Oder ganz persönliche dafür?
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