Lifestyle

Rot-Weiß-Rot mit Haut und Haaren

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Frisuren in Länderfarben sind gefragt und sollten keine arbeitsrechtlichen Folgen haben.

Rot-Weiß-Rot ist "in". Das Fahnenmeer auf Österreichs Straßen ist aber noch längst nicht alles. Eingefleischte Fans lassen sich nämlich mit Haut und Haaren auf die in einer Woche startende EURO 2008 ein. So hat sich auch ein Freiwilliger im Friseursalon "Klipp" im Wiener Stadioncenter testhalber passend zur EM stylen lassen. Mit rot-weiß-roten Haaren und Wangen zeigte er sich fit für das Stadion.

Style-Schablonen in den Länderfarben
Stylingmöglichkeiten für die Fans gebe es relativ viele, erklärte Christine Mika, Klipp-Filialleiterin. "Man kann natürlich Rot-Weiß-Rot die Fahne einfärben", nannte die Friseurin eine Möglichkeit. Dafür gebe es Schablonen, mit deren Hilfe man Oberkopf, Nackenbereich oder seitlich den Haaren den Länder-Look verpassen könne. Ein Styling, das sich offenbar großer Beliebtheit erfreut: "Speziell bei Ländermatches haben wir immer wieder junge Herren, die das machen lassen", erzählte die Friseurin.

Schminkstifte für die EURO
Für den richtigen Fan reicht die Frisur allein aber nicht aus, eine Gesichtsbemalung in Länderfarben muss her. Dafür gebe es auch eigene Schminkstifte, so Mika. Für die EURO habe man bisher schon einige Anfragen bezüglich Schmink- und Haarfärbewünschen erhalten. "Das wird sicherlich ein brisantes Thema zu Zeiten der Spiele", vermutete die Friseurin. Durch die Nähe zum Stadion rechne man aber nicht nur mit österreichischen Stylingwünschen, auch Anhänger der ausländischen Teams werden erwartet. Farbtechnisch sei man gut ausgestattet, das Lager werde aber sicher noch aufgerüstet.

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© oe24

(C)Gepa
Rot Weiß Rot ins Büro?
Wer nun in seiner Eu(ro)phorie die Haare passend zu den Flaggenfarben des Favoriten einfärbt, wird am nächsten Tag in der Arbeit zumindest mit verwunderten Blicken rechnen müssen. Arbeitsrechtliche Konsequenzen sollte dieser Spaß jedoch nicht haben, meinte Kurt Retzer von der Arbeiterkammer auf APA-Anfrage. Dieser Bereich unterliege nämlich den Persönlichkeitsrechten. In Einzelfällen könnten rot-weiß-rot gefärbte Haare natürlich dennoch zu Problemen führen, prinzipiell sei die Toleranz, was das Aussehen der Angestellten betrifft, in den vergangenen Jahren aber gestiegen. "Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das gar kein Thema ist", spekulierte der Experte.

In der Bank kommts nicht so gut
Entscheidend sei sicher, wo man beschäftigt ist - also wie das betriebliche Erscheinungsbild auszusehen habe. Bei einem Maurer, Installateur oder Personen ohne Kundenkontakt werde die Haarfarbe sicher unwichtig sein, schätzte Retzer. In Betrieben mit sensiblen Kundenbeziehungen wie Banken sehe das Ganze freilich anders aus. "Es ist großteils eine Sache des Gespürs vom Arbeitnehmer. Wenn ich bei einem Bestattungsunternehmen angestellt bin, muss mir klar sein, dass ich nicht wie ein Clown daher kommen kann", so der Experte.

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