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Start für E-Medikation

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Gesundheitsreform: SPÖ-Minister Alois Stöger erster Test-Patient für E-Medikation.

Seine höchstpersönliche E-Card zückte SPÖ-Gesundheitsminister Alois Stöger Freitag früh zum Probegalopp für die E-Medikation: Um teure Mehrfachverschreibungen und gefährliche Wechselwirkungen auszuschließen, sollen die Arzneien jedes Patienten künftig zentral gespeichert werden. Danach eilte Stöger zur nächsten Großbaustelle: Verhandlungsstart für die Spitalsreform.

Zentrale Krankenakte
Die E-Medikation wird ab sofort in Regionen in Wien, Oberösterreich und Tirol getestet. Ärzte und Apotheken speichern die Daten rezeptpflichtiger und -rezeptfreier Medikamente jedes Patienten in einer Datenbank. Gibt es gefährliche Wechselwirkungen oder handelt es sich um eine unnötige Doppelverschreibung, spuckt das System eine Warnung aus.

Senioren begeistert

Die Seniorenräte Karl Blecha (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) sehen die E-Medikation als Schutz für ältere Patienten, die oft an die zehn verschiedene Arzneien einnehmen müssen: „Pro Jahr gibt es um die 130 schwere Arzneizwischenfälle, weil sich Medikamente nicht miteinander vertragen“, so Khol. Mittels E-Card kann auf die Datenbank zugegriffen werden. Für die Teilnahme als Patient ist eine Einverständniserklärung nötig. Stöger unterzeichnete ohne jede Datenschutzbedenken.

Pflegeheime
Mit Optimismus startete Stöger auch die Verhandlungen über die Spitalsreform: „Das hat es noch nie gegeben, dass sich Bund, Sozialversicherung und Länder für eine Spitalsreform zusammensetzen.“ Hintergrund: Die Gesundheitsausgaben steigen doppelt so stark, wie die Wirtschaftsleistung. Gleichzeitig fehlt es an Pflegeplätzen. Stöger will dafür Mittel freispielen.

(nak)

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