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Wie ein "richtiger Mann" sein sollte

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Mann und Frau haben unterschiedliches Idealbild voneinander.

Wie eine "richtige Frau" und ein "richtiger Mann" sein sollen, hat das Linzer Marktforschungsinstitut IMAS in einer Umfrage erhoben. Dabei traten deutliche Unterschiede in den Ansichten der Geschlechter zutage. Frauen finden ihre Selbstverwirklichung, das eigene Einkommen und Kompetenz in Geldsachen wichtiger, als das Männer tun. Auch in Fragen Treue gehen die Meinungen der Geschlechter auseinander.

Traditionelles Rollenbild

Ziemlich nah am traditionellen Rollenbild sind beide Geschlechter bei den ganz vorne rangierenden Aussagen: nämlich, dass eine Frau viel von Haushaltsführung verstehen (71 Prozent der Männer/66 Prozent der Frauen), die Familie zusammenhalten und bei Streitereien ausgleichend wirken (62/66) sowie sich um eine gesunde Lebensführung der Familie (58/61) und um die Kindererziehung (je 59) kümmern soll.

Treue
In puncto Treue gehen die Ansichten auseinander. 70 Prozent der Männer erwarten von einer Frau untadeliges Benehmen, nur 64 der Frauen tun dies von sich selbst. Umgekehrt macht unbedingte Treue für nur 51 Prozent der Männer einen echten Kerl aus, aber für 68 Prozent der Frauen.

Der generelle Eindruck, den das Institut aus der Umfrage gewinnt, sei, dass die Männer weder in ihrem Selbstverständnis noch aus Sicht der Frauen weiterhin eine beherrschende Stellung einnehmen. Der Typus des Machos besitze in der Bevölkerung keine mehrheitliche Akzeptanz mehr.

Zurückstecken
Nur noch 39 Prozent der Frauen stufen Männer als Existenzsicherer ein, während dies 47 Prozent des starken Geschlechts tun. Kaum ein Fünftel der weiblichen Bevölkerung findet Geschmack daran, den Partner in seiner beruflichen Karriere zu unterstützen und dabei die eigenen Interessen zurückzustellen.

Lediglich 17 Prozent, männlich wie weiblich, finden es wichtig, dass eine Frau sich auch für Politik interessiert. IMAS schließt daraus, dass der Forderung nach Quotenregelungen und verordneter Gleichheit die innere Logik fehle. Brisant wertet das Institut, dass nur jede vierte moderne Frau eine Neigung bekundet, sich um alte oder kranke Verwandte zu kümmern. Diese Leistung, die in der Vergangenheit innerhalb der Familie erbracht wurde, müsse zukünftig von organisierten Diensten geboten werden.

Moderne Frauen
Wichtiger ist es den modernen Frauen, ihre eigenen Interessen zu verwirklichen (61 Prozent), jedoch nur 49 Prozent der "Adams" gestehen dies einer "Eva" zu. Ähnliche Abweichungen ergaben sich bei den Fragen nach der Relevanz des eigenen Einkommens und der Kompetenz in Geldsachen. Dafür wollen die Herren zu 66 Prozent, dass die Frau attraktiv ist und Wert auf ihr Äußeres legt - nur 54 der Frauen messen dem große Bedeutung bei.

Windelwechseln und Haus
halt
Deutlich wichtiger (15 Prozentpunkte und mehr) als Männer bewerten Frauen, dass der Vater beim Windelwechseln und ähnlichem hilft, der Mann der Frau im Haushalt zur Hand geht, gesundheitsbewusst lebt, feinfühlig und sensibel sowie warmherzig und mitfühlend ist. Dafür legen nur 20 Prozent Wert darauf, dass das starke Geschlecht sich seine Sorgen nicht anmerken lässt.

 Für die Studie wurden 1.084 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, im August und September 2009 persönlich befragt. Dies tue der Aktualität keinen Abbruch, denn "diese Trends ändern sich nicht von heute auf morgen sondern in Dekaden", erklärte IMAS-Forschungsdirektor Paul Eiselsberg.

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