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Nach 10 Jahren Titel-Entscheidung in Schlussrunde

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Erstmals seit zehn Jahren fällt in der österreichischen Fußball-Bundesliga die Meisterentscheidung wieder in der letzten Runde. Am Donnerstag geht Titelverteidiger Salzburg (73 Punkte, Tordifferenz +39) mit einem Zähler Vorsprung auf Austria Wien (72/+24) und drei Punkten auf den SK Rapid (70/+40), der dank der besseren Tordifferenz auch noch theoretische Chancen hat, in die Schlussrunde.

Salzburg tritt in Graz gegen Sturm an, Austria empfängt SV Ried und Rapid ist in Mattersburg zu Gast. Es ist die spannendste Titelentscheidung seit der Saison 1991/92 und erst zum zweiten Mal, dass vor der Schlussrunde noch drei Mannschaften die Chance auf den Meistertitel haben. Vor 18 Jahren waren Austria Wien, Austria Salzburg und der FC Tirol mit Hoffnungen in die letzte Runde gegangen.

Salzburg führte damals mit zwei Punkten vor der Wiener Austria und dem FC Tirol (Zweipunkte-Regel), in einem echten Finale kürte sich die Austria zum Meister. Vor 40.000 Zuschauern besiegen die Violetten im Prater-Stadion Salzburg durch Tore von Ogris und Pfeffer 2:1 und holten sich vor den punktegleichen Teams aus Salzburg und Innsbruck die Meisterschaft. Tirol besiegte Rapid zwar 1:0, hätte aber einen klareren Sieg benötigt, um die Austria dank des Torverhältnisses noch abzufangen.

Die bisher letzte Titelentscheidung in der Schlussrunde gab es 1999/2000. Damals sicherte sich der FC Tirol mit einem 2:1-Sieg gegen die Austria vor Vorjahressieger Sturm Graz den Titel. Seither fiel die Entscheidung stets vorzeitig.

Insgesamt fünfmal hat der Tabellenführer in der Schlussrunde den Titel noch verloren. 1964/65 verlor Rapid gegen den GAK 0:1, der LASK nützte mit einem 2:0 bei der Vienna die Gunst der Stunde und holt sich als erster Verein aus den Bundesländern den Titel. 1973/74 profitierte wieder ein Club aus Oberösterreich von einem Umfaller des Tabellenführers. Diesmal stürzte Wacker Innsbruck durch ein 0:0 bei Sturm Graz von der Spitze, VÖEST Linz feierte dank eines 2:0 gegen die Vienna den einzigen Meistertitel der Clubgeschichte.

1980/81 fing die Wiener Austria in der Schlussrunde dank eines 6:1 gegen den GAK Sturm Graz (1:4 gegen Rapid) noch ab. Während Rapid damals dem Wiener Stadtrivalen Schützenhilfe leistete, blieb diese in Graz aus. Unvergesslich die Jubeltänze von GAK-Torhüter Savo Ekmecic in Dornbach trotz der 1:6-Schlappe.

1986/87 dagegen verspielte die Austria mit einem 2:2 bei Sturm den Titel an den SK Rapid, der sich durch ein 2:1 gegen den Sportclub und dank des um fünf Treffer besseren Torverhältnisses durchsetzte.

Im denkwürdigen Finale 1992 gelang der Austria schon einmal, was sie am Donnerstag wiederholen will: Salzburg im letzten Spiel noch abzufangen. Damals hatten es die Violetten in der eigenen Hand und gewannen das direkte Duell vor 40.000 Zuschauern 2:1. Diesmal müssen die Wiener auf Schützenhilfe von Sturm Graz hoffen.

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