Das Leben in den eigenen vier Wänden bringt im Alter verschiedene Herausforderungen mit sich. Häufig sind für eine Verbesserung des Wohnverhältnisses gewisse Maßnahmen erforderlich. An den richtigen Veränderungen kann dabei die Gesundheit profitieren.
Vorsorge gegen Unfälle im Haushalt
Wenn es um das Altersgerechte Wohnen geht, gilt die Regel: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Im Alter heilen Verletzungen langsamer und verursachen schneller schwerere Leiden. Um Verletzungen zu vermeiden, kann eine barrierefreie Veränderung der eigenen vier Wände von Vorteil sein. Die Vorsorge eines altersgerechten Wohnverhältnisses sollte dabei so früh wie möglich stattfinden. Da bauliche sowie einfachere Maßnahmen nicht kostenlos sind, kann eine gute Planung Kosten vorberechnen und möglicherweise reduzieren.
Sobald eine Person erkennt, dass sie im Alltag immer mehr Hindernissen durch körperliche Einschränkungen ausgesetzt ist, sollte gehandelt werden. Von der Veränderung in ein barrierefreies Wohnverhältnis werden jedoch nicht nur Verletzungen wie Stürze vermieden. Durch den Einsatz verschiedener Maßnahmen kann zudem die Gesundheit gefördert werden. Die richtigen Hilfsmittel sind dazu in der Lage, den Körper effektiv zu schonen, wodurch der Alterungsprozess verlangsamt werden kann.
Bauliche Maßnahmen: Den Innenausbau optimieren
Die Planung einer barrierefreien Wohnung setzt sich aus zwei Grundbausteinen zusammen: der baulichen Maßnahmen und der einfacheren Maßnahmen. Die baulichen Maßnahmen beinhalten dabei alle Schritte, die den Innenausbau der Wohnung optimieren. Zu dem Innenausbau gehören Fußböden, Türen, Fenster, Treppen und Treppengeländer sowie Toiletten, Duschen und Badewannen. Im ersten Schritt der Veränderung ins altersgerechte Wohnen ist es wichtig, die Maßnahmen des Innenausbaus sorgfältig zu planen.
Im Gegensatz zu den Einfacheren können die baulichen Maßnahmen schwerer korrigiert werden. Sie bringen einen höheren Aufwand und Kostenfaktor mit sich. Genau deshalb sollten die Veränderungen gründlich durchdacht werden. Fragen wie „ist eine Maßnahme nötig?“ und „kann eine Maßnahme umgangen werden?“, können hierbei hilfreich sein. Bei der Wahl einer Maßnahme ist es wichtig, daran zu denken, dass sie den Alltag so weit wie möglich vereinfachen soll.
Benötigt man zum Beispiel ein Hilfsmittel für das Treppensteigen, so können anhand der körperlichen Einschränkung sowie der wohnlichen Grundsteine verschiedene Treppenlifte infrage kommen. Ein professioneller Einbau von Treppenliften in Österreich wird zum Beispiel für einzelne Treppen, mehrere Stockwerke sowie Höhenunterschiede verschiedener Raumzugänge angeboten. Die einzelnen Angebote richten sich dabei zudem nach den verschiedenen körperlichen Beeinträchtigungen. So gibt es einfache, Treppenlifte zum Sitzen sowie spezielle Treppenlifte für Rollstuhlfahrer.
Einfachere Maßnahmen: Nützliche Hilfsmittel
Wie bereits erwähnt, sind die einfacheren Maßnahmen der zweite Grundbaustein der Veränderungen für den Umbau in eine altersgerechte Wohnung. Die einfacheren Maßnahmen setzten sich dabei aus sämtlichen Inneneinrichtungen sowie nützlichen Hilfsmitteln im Haus zusammen. Zu den beliebtesten Maßnahmen des zweiten Grundbausteins gehören folgende:
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Schränke barrierefrei wählen und einräumen
Zu hohe sowie unorganisierte Schränke können das Wohnverhältnis erschweren. In der Küche kann die Verlagerung der wichtigsten technischen Geräte in eine leicht zugängliche Höhe das Leben erleichtern. Arbeitsflächen sollten zudem so angebracht werden, dass man an ihnen im Sitzen gut arbeiten kann.
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erreichbare Steckdosen und Lichtschalter
Der Umbau von Steckdosen und Lichtschalter in eine verminderte Höhe kann besonders für Rollstuhlfahrer von Vorteil sein. Lichtschalten und Steckdosen sollten grundsätzlich gut erreichbar sein. Die ideale Höhe der Schalter und Dosen liegt bei 85 cm über dem Boden. Da Lichtschalter meistens bereits in dieser Höhe liegen, benötigt es für die Veränderung der Steckdosen lediglich eine Steckdosenleiste.
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Haltegriffe und Sitzhilfen befestigen
Neben einem Treppenlift können auch Haltegriffe die Mobilität in der Wohnung vereinfachen. Die Haltegriffe müssen dabei nicht zwingend an den Treppen befestigt werden. Auch neben dem WC, in der Dusche, im Flur oder an der Balkontür können Haltegriffe von Vorteil sein. Haltegriffe in Kombination mit Sitzhilfen können zudem das Aufstehen, Hinlegen und Hinsetzen vereinfachen. Hilfsmittel im Badezimmer wie eine Sitzerhöhung auf der Toilette in Kombination mit einem Haltegriff sind kleine Alltagshelfer, die Senioren den Alltag erleichtern können.
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Hausnotruf integrieren
Ein weiteres besonders nützliches Hilfsmittel ist der Hausnotruf, der insbesondere für Alleinlebende ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Ein Hausnotrufsystem in Räumen wie dem Badezimmer und Schlafzimmer können bei einem Sturz sicherstellen, dass ein Notruf ohne Telefon gesetzt wird. Neben einem direkten System kann auch ein Notrufknopf an einem Schlüsselbund oder einer Kette befestigt werden. Diesen müsste man zwar immer bei sich tragen, jedoch sind viele Modelle komfortabel und kompakt gestaltet.
Lichtquellen optimieren: Die Augen im Alter schonen
Ein weiterer Veränderungspunkt, der die räumliche Atmosphäre sowie den Wohnkomfort verbessern kann, ist die Optimierung der Lichtquellen im Haus. So empfiehlt es sich, für ausreichende Beleuchtung wichtiger Räume und Oberflächen zu sorgen. Besonders sehbehinderte Menschen benötigen eine gute Beleuchtung, welche Arbeitsbereiche wie dem Esstisch ausreichend beleuchtet.
Des Weiteren können auch die Lichtschalten den Sehverhältnissen angepasst werden. Ein weißer Lichtschalter an einer weißen Wand ist bei Sehbehinderung schwerer zu erkennen. Hier empfiehlt sich eine kontrastreiche Gestaltung. So kann man den Lichtschalter beispielsweise mit einem Sticker versehen, mit einem farblichen Austauschen oder anmalen.
Tipp:
Im Zuge der Digitalisierung gibt es viele digitale Hilfsmittel, die Senioren das Leben in den eigenen vier Wänden erleichtern können. So gibt es zum Beispiel sprechende Schlüsselanhänger, Bedienungen von Licht, Heizung und Rollladen sowie optimierte Klingelsysteme. Die Smart Home und Ambient Assisted Living (ALL) Produkte können dabei mithilfe einer Fernbedienung oder Sprachsteuerung gesteuert werden.