Seit Corona haben sich die Probleme mit der Tuning- und Raser-Szene massiv verstärkt.
OÖ, Sbg, NÖ. Wenn man schon keine Partys feiern und sich treffen darf, dann juckt der Bleifuß um so mehr – das war und ist die Devise PS-höriger Junglenker. Dass sie dabei andere und sich selbst gefährden (wie zuletzt in Hagenbrunn ein 17-Jähriger, der mit einem BMW-Cabrio und zwei Schulfreunden eine Linksabbiegerin rasant links(!) überholen wollte und von der Landstraße „flogen“ – ein 16-Jähriger starb), wird in Kauf genommen bzw. schnell vergessen: Am nächsten Tag bzw. in der nächsten Nacht lockt schon wieder der Asphalt.
Wie viele unterwegs sind, zeigt exemplarisch eine Schwerpunktaktion der Landesverkehrsabteilung OÖ in der Stadt Steyr von Freitag auf Samstag:
Da wurden bei einem Planquadrat, das sich hauptsächlich gegen die Tuner und Tempobolzer richtete, 675 Lenker wegen Überschreitung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit angezeigt – dazu kamen noch 43 Anzeigen wegen technischer Mängel.
Auch Speed-Lady (22) bei Hetzjagd gestoppt
Nur eine Nacht davor wurden bei einer ähnlichen Aktion in Linz, Traun und Leonding 124 Organmandate und 117 Anzeigen ausgehändigt – der „Gewinner“ war ein Raser, der mit 159 km/h durch eine 70er-Zone bretterte.
Noch rasanter bzw. verantwortungsloser „vergnügten“ sich fünf Lenker im Alter von 20 bis 27 Jahren mit ihren aufgemotzten deutschen Straßenboliden (BMW, Audi, VW Golf) sowie eine Speed-Lady (22) – alle aus OÖ–, die sich Samstagabend ein illegales Rennen auf der Wolfgangsee-Bundesstraße bei Strobl lieferten. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug 218 km/h im 100er-Bereich! An einer Tankstelle zogen die Beamten die Raser aus dem Verkehr: alle angezeigt.