Feuer-Drama

Autor Ulrich Weinzierl starb bei Brand in Wien

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Der langjährige Kulturjournalist verstarb am Freitag in seiner Heimatstadt Wien  

Der Wiener Autor und Kulturjournalist Ulrich Weinzierl ist tot. Der langjährige Kulturkorrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der "Welt" starb Freitag im Alter von 68 Jahren in seiner Heimatstadt, wie sein Verlag Zsolnay mitteilt. Weinzierl verfasste im Laufe seiner Karriere Biografien zu österreichischen Geistesgrößen wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal oder Stefan Zweig.

Feuer-Drama

Nun wurde bekannt, dass Weinzierl bei einem Zimmerbrand in Wien-Josefstadt ums Leben kam. Die Einsatzkräfte waren gegen 10.00 Uhr verständigt worden und mit sechs Fahrzeugen und 30 Helfern in die Kochgasse ausgerückt. Mit zwei Löschleitungen wurden die Flammen unter Atemschutz gelöscht.

Mit Hochleistungslüftern wurde das Stiegenhaus rauchfrei gehalten und die Nachbarwohnungen kontrolliert. In der Wohnung fanden die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten die leblose Person, brachten sie ins Freie und übergaben diese an die Wiener Berufsrettung. Deren Bemühungen bleiben leider erfolglos.

Kulturjournalist 

Geboren wurde der Sohn der Historikerin Erika Weinzierl und des Physikers Peter Weinzierl am 7. März 1954 in Wien, wo er später beim legendären Germanisten Wendelin Schmidt-Dengler promovierte. Er machte sich schnell einen Namen als prononcierter Kommentator des kulturellen Geschehens und wurde dafür etwa 1990 mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik oder 2001 mit dem Alfred-Kerr-Preis gewürdigt. Zuletzt editierte er eine vierbändige Ausgabe der Werke von Hermynia Zur Mühlen.

"Die Nachricht von Ulrichs Tod ist ein Schock", so Zsolnay-Verleger Herbert Ohrlinger: "Er begleitete das Wohl und Wehe unseres Verlags zuerst aus professioneller Distanz, und ich empfand es als große Wertschätzung, dass ich dann seine Bücher verlegen durfte."

"Mit Ulrich Weinzierl verliert Österreich einen der angesehensten Kulturjournalisten und Literaturkritiker unseres Landes", so Kunststaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Für seine Verdienste als aufmerksamer, diskursfördernder Beobachter des kulturellen Geschehens wurde er "zu Recht schon vor Langem mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik ausgezeichnet", sagte Mayer.

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