Experten schlagen Alarm: Die Kadaver der toten Tiere bedrohen jetzt das Quellwasser.
Sieben Tage lang flogen zwölf Hubschrauber des Bundesheeres von ihrem Stützpunkt in Aigen im Ennstal aus in die Schnee-hölle auf Österreichs Almen. Rund 4.000 eingeschneite Tiere mussten in Tirol, Osttirol, Salzburg, Kärnten und der Steiermark geborgen oder mit Futter versorgt werden.
Kadaver
„Wir müssen leider davon ausgehen, dass ein Viertel der
Tiere nicht überlebt hat“, erklärte Werner Burgstaller, Einsatzleiter des
Hubschraubergeschwaders. Knapp tausend Schafe sollen demnach verendet sein.
Viele weitere dürften sich noch unter den Lawinen befinden.
Experten schlagen bereits Alarm. Sie sehen das Quellwasser in den betroffenen Gebieten in Gefahr. Die Kadaver der verendeten Tiere sollen jetzt so rasch wie möglich ins Tal gebracht und entsorgt werden. Geplant ist, dass private Hubschrauberunternehmen deren Bergung übernehmen. „Falls das nicht klappt, könnte es sein, dass wir da noch zum Zug kommen“, so Burgstaller.
Harsche Kritik
Der Salzburger Katastrophen-Referent Kurt Reiter
übt indessen harsche Kritik an den betroffenen Bauern. Der frühe und heftige
Wintereinbruch, der einen Almabtrieb unmöglich gemacht hatte, sei
vorhersehbar gewesen. Doch die Bauern hätten die Warnungen von Meteorologen
in den Wind geschlagen. Ein weiterer Aufreger: Während früher der Almabtrieb
spätestens Ende August durchgeführt wurde, würden heute die Termine aus
Rücksicht auf den Fremdenverkehr in den September verschoben.
Teure Rechnung
Die Rechnung dafür könnte jetzt teuer kommen. Um
die Kadaver zu bergen, müssen die Tierbesitzer pro Hubschrauberflug aus
eigener Tasche 182 Euro beisteuern