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oe24.TV-Interview

Causa Teichtmeister - Kinderärztin fordert Diskussion über chemische Kastration

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Kinderärztin Dr. Daniela Zaknun ''fordert in jeder Form einen Kinderschutz'', sagt sie im oe24.TV-Interview.

Die nicht rechtskräftige Verurteilung des früheren Burgschauspielers Florian Teichtmeister, der sich 76.000 Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen verschafft hatte, zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie einer bedingt nachgesehenen Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum, hat erneut eine Diskussion um die Strafen für Sexualstraftäter entfacht.

Auf oe24.TV debattierten Strafverteidiger Manfred Arbacher-Stöger und Kinderärztin Dr. Daniela Zaknun über das Thema "Kein Gefängnis für Teichtmeister: Ist das gerecht?". Ob Dr. Zaknun härtere Strafen, wie im Fall Teichtmeister fordern würde? "Ich fordere in jeder Form einen Kinderschutz. Diese Kinder sind für immer zerstört, für immer geschädigt für ihr Leben", weist die Kinderärztin auf die Opfer hin. "Eines weiß ich ganz sicher: Diese Krankheit. Diese Neigung, die ist nicht heilbar. Niemals", sagt Dr. Zaknun über Pädophilie.

Strafverteidiger Manfred Arbacher-Stöger erwidert: "Es ist richtig. Es ist nicht heilbar, aber sehr wohl kann man es unter Korntolle bringen. Es ist eine Sucht. Drogensucht ist nicht heilbar, es ist keine Suchterkankung heilbar", so der Strafverteidiger. 

Kinderärztin fordert Diskussion über chemische Kastration

Zum Strafrahmen in der Causa Teichtmeister fordert Kinderärztin Dr. Daniela Zaknun: "Delikte, die gerade Kinder betreffen sollen anders beurteilt und bestraft werden. Ich bin für eine Neubeurteilung der ganzen Angelegenheit." Ob das soweit gehen soll, dass es zu einer chemischen Kastration kommt? "Das ist wirklich ethisch zu besprechen unter den Juristen", antwortet Zaknun. Zu dieser Diskussion gehören auch Ärzte beigezogen, so Arbacher-Stöger. "Weil das ist schon was, das geht man in die körperliche Integrität."

Arbacher-Stöger betont, dass es dabei nicht um die Hexenjagd eines einzelnen Menschen geht. "Da gehört neuer Kinderschutz angestrebt", sagt Dr. Zaknun.

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