Ein Streifenpolizist soll von einem Alko-Lenker 500 Euro abkassiert haben.
Auch Ehrlichkeit kann einen vor Gericht bringen: Diese Erfahrung muss ein 34-jähriger Kosovare, der in der Schweiz als Gärtner lebt, mit der österreichischen Justiz machen.
Der vierfache Vater hatte im Mai in einem Lokal in der Donaustadt vier große Bier getankt, setzte sich hinters Steuer und wurde prompt von einem Polizisten aufgehalten. Der verlangte von dem Alko-Sünder 500 Euro, sonst wäre der Führerschein weg. Der Lenker zahlte, bekam aber kein Organmandat ausgestellt. Dafür steht der Cop, der auch von zwei Pizzaboten fürs Nicht-Anschnallen bzw. für Mängel am Fahrzeug ohne Rechnung gecasht haben soll, wegen Amtsmissbrauch und Bestechlichkeit vor Gericht. Vertreten wird er von Top-Anwalt Niki Rast.
Opfer als Täter?
Auf der Anklagebank sitzt heute am Landesgericht Wien auch der Kosovare – und zwar wegen Bestechung. Und das, obwohl er selbst zehn Minuten, nachdem er die 500 Euro gezahlt hatte, den Polizei-Notruf gewählt hatte, um den soeben erlebten Sachverhalt anzuzeigen …(kor)