Kussverbot in Lokal

Der Wirt gibt auf

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Türke verkauft nach Drohungen Restaurant.

In der Gastro-Szene von Innsbruck gehörte der Türke Kerameddin Korkmaz Jahrzehnte lang zu den festen Größen. 15 Lokale betrieb er im Laufe der Zeit. Richtig Furore machte er mit dem letzten: Im Restaurant Insieme gegenüber dem Bahnhof erließ er Österreichs erstes Kussverbot.

„Es wird herumgeschleckt und herumgeschmust. Ästhetisch passt das hier nicht her“, entschied Korkmaz. Und warf küssende Pärchen aus seinem Lokal. Als sich einige daraufhin bei der Wirtschaftskammer beschwerten, gab diese dem tugendhaften Gastronomen recht. Das Kuss-Verbot durfte bestehen bleiben.

Auf überregionale Schlagzeilen folgte die landesweite Empörung über den Moralapostel vom Bahnhofsviertel. Im Internet hagelte es nicht nur Kritik, sondern auch handfeste Beschimpfungen unterhalb der Gürtellinie. Anfang April dann der vorläufige Höhepunkt: Ein Unbekannter drohte mit einem Bombenanschlag. Sogar der Südtirolerplatz vor dem Lokal musste von der Polizei gesperrt werden.

Kerameddin Korkmaz hat jetzt endgültig die Nase voll. Der Wirt gibt auf.

Bis Herbst will er sein Restaurant verkauft haben: „Ein Lokal dieser Art mache ich sicher nicht mehr, nach dem Verkauf mache ich es mir erst mal richtig schön“, sagt er. Dann will Korkmaz ein Buch schreiben. Titel-Vorschlag: Küssen verboten!

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