60.000 Euro wollte eine Escort-Lady von einem Wiener abzocken, der sie gebucht hatte und den sie wegen Vergewaltigung anzeigte. Jetzt wurden die 24-Jährige und ihre Schwester als Erpresser verurteilt.
Wien. Details, die beim Prozess am Montag in Wien bekannt wurden: Bei einem Hausbesuch bei dem betuchten Wiener war der Nigerianerin sofort die sündteure Rolex-Sammlung des Mannes aufgefallen. Nach dem Sex-Date verabschiedete sich die Prostituierte, die früher angeblich Wirtschaft studiert haben will, und einen Monat später, am 27. November 2021, zeigte sie den Freier fälschlicherweise wegen Vergewaltigung an.
Damit nicht genug, bekam der Mann über WhatsApp auch Drohungen von einer nigerianischen Handynummer in englischer Sprache: Er solle zahlen, nur dann werde die Frau die Anschuldigungen zurücknehmen. "Ich werde dich finden und ich werde dich töten", stand darin etwa, angeheftet war das Foto einer Schusswaffe.
Als Geldabholerin sollte die Schwester (27) der Angeklagten fungieren, die am Montag deshalb am Straflandesgericht Wien ebenfalls auf der Anklagebank saß. Die beiden Frauen bekannten sich nicht schuldig und meinten unisono, sie wüssten nicht, wer hinter den Chats steckt. Und die Vergewaltigung wäre tatsächlich passiert.
In den Rücken fiel der Hauptangeklagten dann ausgerechnet ihr Ex-Freund, dem sie die Erpressung gebeichtet hatte: "Der hat das verdient, der wohnt in einem Palast."
Die 24-Jährige wurde nicht nur wegen versuchter Erpressung, sondern auch wegen falscher Beweisaussage und Verleumdung verurteilt. Beide Schwestern müssen dem Opfer die Anwaltskosten in der Höhe von 5.500 Euro zahlen. Die Afrikanerinnen nahmen ihre Strafe an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Urteil daher nicht rechtskräftig.