Turbulenter Nachmittag ist zu erwarten

Heißer Sonntag trotz Demo-Verbot?

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Groß-Demo und FPÖ-Veranstaltung sind verboten. Halten sich die Corona-Leugner dran?

Wien. Stell dir vor, es ist Demo – und keiner geht hin. So geschehen Samstag Vormittag am Ballhausplatz, wo die erlaubte Demonstration „Solidarität in der Krise“ angesetzt war. Ein starkes Polizeiaufgebot, Jour­nalisten – aber vorerst kein Demonstrant. Erst nach und nach trudelten an die 20 ­Leute ein.

Darunter auch die Gegenseite: Rechts-Aktivistin Jennifer Klauninger hatte trotz Kundgebungsverbots ihren Auftritt. Die Corona-Leugnerin, die bekannt wurde, als sie bei einer Veranstaltung eine Regenbogenfahne zerrissen hatte, wurde festgenommen. Sonst blieb es am Samstag ruhig. 

Keine Groß-Demo. Das könnte sich am heutigen Sonntag ändern. 15 von 17 Demonstrationen hat die Polizei für dieses Wochenende verboten – darunter die Großdemo gegen die Corona-Maßnahmen am Heldenplatz mit erwarteten 15.000 Teilnehmern. Dennoch könnte  es heute „heiß“ werden. Auf rechten Social-Media-Seiten wird auf­gerufen, sich nicht an die Verbote zu halten. Die FPÖ hatte eine „politische Veranstaltung“ angemeldet – offensichtlich als Ersatz für die Großdemo. Klubchef Herbert Kickl, der die Ver­bote als „Tabubruch, Sündenfall und demokratiepolitischen Skandal“ brandmarkte, wollte dort selbst sprechen und auch die ­Redner der Groß-Demo zu Wort kommen lassen.

Die Polizei untersagte auch diese Veranstaltung. Beobachter glauben aber, dass die einzige erlaubte Demo mit 30 Teilnehmern von Tausenden Corona-Leugnern in Beschlag genommen werden könnte.

Diese würde von der Polizei aufgelöst werden. Ein turbulenter Nachmittag ist zu erwarten.

Ausschreitungen bei Demo in Innsbruck

Die Abschiebungen von minderjährigen Mädchen haben auch zu mehreren Demonstrationen geführt. In Innsbruck kam es dabei zu Ausschreitungen mit der Polizei. 60 der 600 Teilnehmer wurden dem linksradikalen „Schwarzen Block“ zugeordnet. Ein Polizist wurde durch einen Tritt in den Genitalbereich verletzt, es gab fünf Festnahmen und 25 Identitätsfeststellungen. 

Innenminister Nehammer verurteilte die Gewalt.

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