Der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter und kühle Temperaturen, sondern auch eine überraschende Besucherwelle in vielen Haushalten: Marienkäfer! Was zunächst charmant klingt, kann in manchen Fällen zur regelrechten Plage werden.
Besonders der asiatische Marienkäfer, der sich in Europa stark vermehrt hat, sorgt dafür, dass die kleinen Krabbler in großer Zahl auftreten. Doch was steckt hinter diesem Phänomen, und wie kann man sich dagegen wappnen?
Von Glücksbringern bis zu ungebetenen Gästen
Marienkäfer, auch als „Herrgottskäferchen“ oder „Motschekiebchen“ bekannt, sind vielen Menschen vertraut. Ihre leuchtend roten Flügel und die charakteristischen schwarzen Punkte gelten als Symbol für Glück. Zudem sind sie im Garten äußerst nützlich, da sie Blattläuse, die natürlichen Feinde vieler Pflanzen, in großen Mengen vertilgen. Doch sobald die Temperaturen im Herbst sinken, verändern die kleinen Käfer ihr Verhalten. Statt im Freien zu bleiben, suchen sie vermehrt Unterschlupf – und das häufig in Wohnräumen. Dies kann schnell zu einer kleinen Plage werden, vor allem in Regionen, in denen sich der asiatische Marienkäfer stark vermehrt hat.
Warum kommen Marienkäfer im Herbst ins Haus?
Der Oktober ist die entscheidende Zeit für Marienkäfer, um sich auf den Winter vorzubereiten. Sie suchen nach einem geschützten Ort, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Während die heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer sich meist natürliche Verstecke in Baumrinden oder Laubhaufen suchen, zieht es ihre asiatischen Verwandten eher zu menschlichen Behausungen. Balkongeländer, Fensterrahmen und Mauerspalten bieten ideale Überwinterungsplätze. Manchmal schaffen es die Käfer auch in die Wohnung – oft unbeabsichtigt, durch offene Fenster oder Türen. Besonders der Asiatische Marienkäfer, der in den 1980er-Jahren zur Bekämpfung von Schädlingen nach Europa eingeführt wurde, ist für diese „Hausbesuche“ bekannt. Diese Art hat sich in unseren Breiten gut etabliert und breitet sich immer weiter aus.
Asiatischer Marienkäfer: Der unaufhaltsame Eindringling
Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) ist eine invasive Art, die ursprünglich zur Schädlingsbekämpfung importiert wurde. Er unterscheidet sich in mehreren Punkten von unserem heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer. So verspeist er nicht nur bis zu fünfmal mehr Blattläuse, sondern geht auch an die Larven anderer Insekten – und sogar seiner eigenen Artgenossen.
Der Harmonia axyridis ist eine invasive Art.
Auch bei der Fortpflanzung ist der Asiatische Marienkäfer deutlich effizienter: Während unser heimischer Marienkäfer eine Generation pro Jahr aufzieht, schafft es der asiatische Vielfarbige auf bis zu vier Generationen jährlich. Das erklärt, warum sich diese Art so stark ausbreitet und in einigen Gebieten zur dominierenden Spezies wird.
Wie man Marienkäfer von der Wohnung fernhält
Auch wenn die kleinen Käfer harmlos sind, möchten die meisten von uns sie nicht in großen Zahlen in der Wohnung haben. Hier sind einige Tipps, um Marienkäferinvasionen vorzubeugen oder sie sanft wieder hinauszubefördern:
1. Einsammeln und aussetzen
Die freundlichste Methode: Marienkäfer vorsichtig mit einem Kehrblech einsammeln und im Garten oder an geschützten Mauern aussetzen. Sie sind nützliche Insekten und fressen weiterhin Schädlinge.
2. Fliegengitter anbringen
Um zu verhindern, dass die Käfer überhaupt in die Wohnung gelangen, können Fliegengitter an Fenstern und Türen eine einfache und effektive Barriere sein.
3. Ritzen und Spalten abdichten
Marienkäfer suchen sich gerne kleine Spalten als Unterschlupf. Es hilft, Fensterrahmen und Mauerritzen gründlich zu überprüfen und abzudichten.
4. Vorsicht beim Staubsauger
Sollte eine größere Anzahl von Marienkäfern bereits in die Wohnung gelangt sein, kann der Staubsauger eine schnelle Lösung sein. Um jedoch zu verhindern, dass die Käfer später wieder herauskrabbeln, kann man einen Nylonstrumpf über die Düse ziehen.