Heute steht Leo vor Gericht

Sarasota/Florida. Leo S. darf seit Juli die USA nicht mehr verlassen. Der Reisepass wurde ihm abgenommen. Er muss seither in Orange County bleiben, einem Verwaltungsbezirk von Florida. Regelmäßig muss er sich bei der Polizei melden.

Die Anklage gegen ihn ­lautet Sex mit einer Minderjährigen. Der 18-Jährige hatte seine Internetfreundin (15) in Sarasota in Florida besucht und Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt. Dass der Sex einvernehmlich war, interessierte das Gericht (vorerst) nicht.

Seine Eltern sind bei ihm, bezogen ein Appartement

Zittern. Erst saß Leo S. im Sarasota County Jail in Haft. Dann kam er gegen eine Kaution in der Höhe von 200.000 Dollar (170.000 Euro) frei. Heute um 9 Uhr Lokalzeit gibt es die erste Anhörung vor einem Richter.

Mit dabei sein Anwalt und seine Eltern, die schon vor Wochen extra ein kleines Appartement in Sarasota bezogen haben. Im schlimmsten Fall drohen dem 18-jährigen HTL-Absolventen 15 Jah­re Gefängnis.

Höchststrafe für Leo S. wären 15 Jahre Gefängnis

Verhandlungen. So weit ist es aber nicht. Im Vorfeld der ersten Anhörung vor dem Gericht in Florida verhandelte Carl Christian Thier, der Anwalt der Familie, darum, ob es überhaupt einen langwierigen Prozess gegen den 18-Jährigen in den USA geben wird oder nicht. Gegenüber ÖSTERREICH sprach der Anwalt von „konstruktiven Gesprächen“ mit der örtlichen Staatsanwaltschaft. Dennoch ist völlig offen, wie heute das Gericht in Orange County entscheiden wird.

Anwalt des HTL-Absolventen: "Leo geht es den Umständen entsprechend gut"

Anwalt Carl Christian Thier kämpft für Leo S. Er sagte zu ÖS­TERREICH: „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, allerdings ist er aufgrund der Konsequenzen, die ihm bevorstehen, deprimiert.“ Leo S. schreibt seine Gedanken derzeit auf, versucht, sich ­irgendwie abzulenken. Seine Eltern sind bei ihm. Der Anwalt: „Er bekommt auch Postkarten von Leuten, die ihn gar nicht persönlich kennen, ihm aber Glück, Stärke und Kraft wünschen.“