Abwärtstrend

Influenza: Nur 7,9 Prozent ließen sich bisher impfen

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Die Influenza-Impfquote zum Schutz in der sich aufbauenden Grippe-Saison liegt noch deutlich unter zehn Prozent.  

Bis Ende vergangene Woche waren 722.426 Immunisierungen gegen die "echte Grippe" im E-Impfpass eingetragen, damit sind 7,9 Prozent der Bevölkerung geimpft, zeigt das neu aufgesetzte Impf-Dashboard des Dachverbands der Sozialversicherungsträger. Grippe-Impfen ist noch möglich und sinnvoll. Der Bund hat eine Million Dosen um die Rezeptgebühr zur Verfügung gestellt.

In Altersheimen, bei Kinderärzten und beim betrieblichen Impfen in Firmen werden die Influenza-Impfungen sogar kostenlos abgegeben. Dennoch ist die Impfrate noch ausbaufähig. Medizinerinnen und Mediziner betonten in den vergangene Tagen, dass jetzt noch ein sehr guter Zeitpunkt für die Impfung sei. Es gebe zunehmende Influenza-Virusaktivität, aber noch keine "Welle". Analysen der ersten Grippe-Fälle in Österreich zeigen eine gute Übereinstimmung mit den in den Impfstoffen enthaltenen Stämmen, erläuterte das Zentrum für Virologie der MedUni Wien als Influenza-Referenzlabor.

Probleme bei Bestellungen

Die Dosen für die erstmals bundesweit vergünstigte Impfkampagne wurden an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte geliefert. Manche Allgemeinmediziner konnten jedoch bereits vor einigen Wochen keine mehr nachbestellen. Impfwillige wichen teils auf Apotheken aus und zahlten dort privat für das Vakzin sowie anschließend eine Impfgebühr für den Stich beim Hausarzt. Das Gesundheitsministerium hatte daraufhin betont, die E-Card könne für die Impfung problemlos auch bei anderen Ärzten gesteckt werden, die noch Influenza-Impfstoff vorrätig haben.

Nun wurde das Corona-Impf-Dashboard diese Woche um Influenzadaten aus dem E-Impfpass erweitert. Bis vergangenen Sonntag waren mehr als 275.000 der eine Million Dosen, die für die vergünstigte Impfkampagne beschafft wurden, nicht verimpft. Vakzine sind demnach noch vorhanden und die Impfquote von derzeit 7,9 Prozent dürfte bis ins neue Jahr noch steigen. Eine komplette Verabreichung der eine Million Dosen würde eine Rate von 10,9 Prozent bedeuten. Die Grippe-Welle wird von Jänner bis März erwartet.

In den gesamten Grippesaisonen 2004/05 bis 2009/10 war die Rate zwischen 11,3 und 15,4 Prozent gelegen, um in den Jahren darauf unter zehn Prozent zu fallen, geht aus einer heuer veröffentlichten Schätzung vom Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) hervor. Vor dem Corona-Winter 2020/21 wurde verstärkt zur Influenza-Impfung aufgerufen, um die Spitäler neben Covid-19 nicht zusätzlich zu belasten, Wien machte die Immunisierung kostenlos und verabreichte sie niederschwellig sogar in Straßenbahnen. Fast zwei Millionen Österreicherinnen und Österreicher - 22,1 Prozent der Bevölkerung - ließen sich immunisieren. In der Saison 2021/22 ging die Grippe-Impfrate trotz anhaltender Pandemie bereits wieder auf 16,9 Prozent zurück.

2022/23 waren laut ÖVIH-Schätzung 13,2 Prozent der Bevölkerung gegen Grippe geimpft und nach dem Wegfall fast aller Corona-Maßnahmen gab es laut MedUni Wien zugleich die höchste Zahl an Infektionen seit der Einführung der Influenzaüberwachung 1999/2000. Rund 4.000 Menschen starben in der vergangenen Saison nach einer Schätzung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) an der Grippe, darunter auch mehrere Kinder. Die Influenza-Impfung ist für ältere Menschen, Schwangere und Kinder besonders empfohlen und schützt gut gegen schwere Verläufe.

( S E R V I C E - Impfdaten-Dashboard: www.impfdaten.at/ )

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 1667-23, 88 x 75 mm)

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