Österreichische Juweliere halten sich laut einem Format-Bericht nicht an das Importverbot von Rubinen aus Burma.
Während zahlreiche internationale Schmuck-Konzerne wie Tiffany, Cartier und Bulgari den Handel mit Edelsteinen aus Burma boykottieren, halten sich nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Format" mehrere österreichische Juweliere angeblich nicht an das entsprechende Importverbot, das von den EU-Außenministern erst vor wenigen Wochen verhängt worden war.
Juweliere gegen Boykott
Der Großteil der von "Format" befragten
heimischen Juweliere würde sich gegen einen Boykott aussprechen, berichtet
das Magazin in einer Aussendung vom Donnerstag: "Der Boykott trifft nicht
nur die Militärjunta, sondern auch all jene Menschen, die ihr Brot in den
Minen verdienen", werden etwa die Wiener Innenstadt-Juweliere Anton Heldwein
und Hermann Gmeiner-Wagner in der Aussendung zitiert.
"Blutrubine"
Die Menschenrechtsorganisation Human
Rights Watch (HRW) kritisiert hingegen, Saphire und Rubine aus Burma stünden
sehr wohl in unmittelbarem Zusammenhang mit der dortigen Militärjunta, da
sie sich selbst durch den Verkauf der teuren Edelsteine finanziere. Bis zu
10.000 Euro pro Karat würden für solche "Blutrubine" erzielt, so HRW im
"Format".
EU-Importverbot
Erst vor wenigen Wochen haben die
EU-Außenminister ein Importverbot über Edelsteine, -hölzer und -metalle aus
Burma verhängt. Dieses wurde zum Teil aber noch nicht umgesetzt. Harald
Friedl vom Finanzministerium wird von "Format" mit den Worten zitiert, der
Direktimport nach Österreich bleibe vorerst erlaubt.
Über Thailand nach Österreich
Ein Großteil der Steine
gelangt laut dem Magazin über Thailand nach Österreich. Wie viele Steine
direkt aus Burma nach Österreich gelangen, sei unbekannt. Laut Statistik
Austria würden 2006 knapp 147 Kilogramm Rubine, Saphire und Smaragde im Wert
von 1,03 Millionen Euro aus Thailand nach Österreich importiert, in den
ersten acht Monaten 2007 seien es gar 203 Kilogramm gewesen.