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Ab 17. Dezember vorgesehen

Auch Kärnten öffnet Gastro später

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Regelung wie in Steiermark, Niederösterreich und Salzburg.

Klagenfurt. In Kärnten öffnen mit kommendem Montag alle Bereiche im Handel sowie in der Event- und Freizeitbranche mit der 2G-Regel. Das ist das Ergebnis der Beratungen des Corona-Koordinationsgremiums, das am Donnerstagvormittag zusammengekommen war. Wie in der Steiermark, in Niederösterreich und Salzburg bleiben aber Gastronomie und Beherbergungsbetriebe länger zu als es der Bund vorgibt: Eine Öffnung ist erst ab dem 17. Dezember vorgesehen.

Gemeinsam mit Experten sei man zu dem Ergebnis gekommen, die Öffnungsschritte zu "entzerren", sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei einer online übertragenen Pressekonferenz. Die aktuellen Zahlen würden keinen Grund für eine "große Öffnungseuphorie" bieten, formulierte es Kaiser. An oberster Stelle würde der Schutz der Menschen stehen, dem habe man die wirtschaftliche Prosperität untergeordnet. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, es war abzuwägen zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken und Folgen. Wissend, dass das nicht überall auf Zustimmung stoßen wird." Der Höchststand an Corona-Intensivpatienten sei bei 64 gelegen, mit Stand Donnerstag halte man noch immer bei 58.

Likar: "Es sterben täglich Menschen"

Wie Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sagte, sei es sein Zugang gewesen, Gastronomie und Hotellerie gleichzeitig mit Handel und körpernahen Dienstleistern aufzusperren: "Aber die Statements der Experten haben ein solches gleichzeitiges Aufsperren nicht gestützt." Diese richteten sich auch gleich mit flammenden Appellen an die Öffentlichkeit: "Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen wird kleiner. Aber warum? Weil die Menschen dort sterben", sagte Intensivkoordinator Rudolf Likar, "es sterben täglich Menschen, aber es sterben nicht die Alten, sondern die Jüngeren, die Familien haben". Er rief zum wiederholten Mal dazu auf, sich impfen zu lassen und untermauerte das mit Zahlen: "Wenn 100 Ungeimpfte sich mit dem Coronavirus infizieren, kommt einer von ihnen auf die Intensivstation. Bei Geimpften ist es einer von 400."

Primarius Jörg Weber sagte, man habe mit den vorsichtigen Öffnungen "sehr vernünftige Entscheidungen" getroffen. Die Leute müssten verinnerlichen: "Der Gegner sind nicht die Entscheidungen der Behörden, sondern das Virus." Sich impfen zu lassen, sei ein Zeichen der Solidarität: "Es macht keinen Sinn, wissenschaftliche Fakten in Frage zu stellen, das hilft nicht uns, sondern der Weiterverbreitung des Virus." Und: "Die Lage ist derzeit nicht entspannt, wird haben durch den Lockdown eine Atempause." Das sprach auch Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) an. Kärnten hinke beim Infektionsgeschehen dem Rest Österreichs etwa eine Woche hinterher. Sie warnte aber auch vor einer nächsten Welle "im Jänner oder Februar" durch die hochansteckende Omikron-Variante.

Petritsch: "Schlag ins Gesicht für Kärntens Tourismus"

Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, beurteilte die aktuelle Entwicklung in einer Aussendung als "Schlag ins Gesicht für Kärntens Tourismus": "Anstatt den Lockdown mit einem sanften Start an einem Montagmorgen zu beenden, werden Gastronomen und Hoteliers noch länger hingehalten." Man habe grundsätzlich Verständnis für Coronamaßnahmen, könne aber das zögerliche Verhalten der Landespolitik nicht verstehen. Die verspätete Bekanntgabe des verlängerten Lockdowns stehe "sinnbildlich für die gesamte bisherige Pandemiebekämpfung in Kärnten".

Kritik kam auch von Team Kärnten-Obmann Gerhard Köfer: Branchen würden untereinander ausgespielt, gerade Gastro und die Beherbergungsbetriebe würden unter dem Lockdown leiden: "Die Gastronomie und die Hotellerie sind gewiss keine Treiber der Pandemie." Kärntens FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer bezeichnete das stufenweise Öffnen als "nicht nachvollziehbar": "Die Vertröstung um mehrere Tage kostet die Kärntner Betriebe Millionen und frustriert die betroffenen Arbeitnehmer."

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