Iraker illegal über Grenze gebracht

Haftstrafen wegen Schlepperei

Teilen

Zwei Männer wurden wegen Schlepperei angeklagt.

Klagenfurt. Zwei Männer aus Bosnien-Herzegowina (37 und 38 Jahre alt) sind am Freitag am Landesgericht Klagenfurt wegen Schlepperei rechtskräftig zu Freiheitsstrafen von einem Jahr beziehungsweise neun Monaten, davon sechs Monaten bedingt, verurteilt worden. Sie haben im Oktober drei Iraker illegal von Bosnien über Slowenien nach Österreich gebracht und pro Person dafür 1.300 Euro kassiert.

Es stehe keine Schlepperorganisation dahinter, sagten die beiden Angeklagten vor Richter Manfred Herrnhofer aus, sie seien von den Irakern in Bosnien-Herzegowina direkt angesprochen worden. Der 37-Jährige gab an, sie hätten zuerst die Absicht gehabt, den drei Männern nur das Geld abzunehmen, doch die drei wollten erst in Österreich zahlen. Man einigte sich auf 1.300 Euro. Mit dem Geld habe er seine Rechnungen zahlen wollen.

Auch der 38-Jährige nannte Schulden als Grund für die Tat. Er sagte, die Iraker hätten ihnen erzählt, dass es jemanden in Sarajevo gebe, der die Reise nach Europa organisiert habe. Sie wollten nun weiter nach Wien beziehungsweise Großbritannien. Bis Slowenien seien sie zu Fuß über die grüne Grenze unterwegs gewesen, nach Österreich seien sie dann mit dem Pkw eingereist. Bei der Kontrolle am Karawankentunnel wurden sie erwischt.

Der 37-Jährige ist in Österreich wegen zahlreicher Vermögensdelikte mehrfach vorbestraft. Daher gehe sich eine teilbedingte Strafe nicht aus, sagte Herrnhofer. Der 37-Jährige erhielt deshalb eine Freiheitsstrafe von einem Jahr. Der 38-Jährige hingegen ist in Österreich unbescholten und wurde zu neun Monaten, davon sechs Monate bedingt, verurteilt. Der Strafrahmen für Schlepperei beträgt bis zu fünf Jahre.

Die Angeklagten nahmen das Urteil an, Staatsanwältin Bettina Dumpelnik verzichtete ebenfalls auf Rechtsmittel. Das Urteil ist somit rechtskräftig.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.