Nachdem in Villach eine Mutter und ihr Sohn (5) niedergefahren wurden, hegen die Ermittler einen furchtbaren Verdacht.
Kärnten. Zunächst dachten alle an einen schicksalhaften Unfall, dem eine Einheimische mit ungarischen Wurzeln und ihr Sohn nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt erlegen waren. Ulf Reisinger, ein Mieter der Wohnhausanlage am Schulsteig, postete: „Der Tag heute endete mit einem furchtbaren Schatten. Hubschrauber, Polizei und Feuerwehr waren vor Ort. Bei uns hat eine Autofahrerin zwei Menschen zusammengefahren, die leider nicht überlebten.“ Später fügt er geschockt hinzu: „Meine Befürchtung wurde leider wahr. Die bei dem gestrigen Unfall in Villach verstorbenen Opfer sind meine Nachbarin und ihr 5 Jahre alter Sohn.“ Zu den Fotos der Opfer die berührenden Worte des Abschieds: „In tiefer Trauer um Euch, Samuel und Romana. Es sind zwei Sterne am Himmel nun mehr.“
Lenkerin und Opfer mit selbem Mann zusammen
Tatort. Auch andere Nachbarn sind tief geschockt. „Ich kann es nicht glauben, ich kann es nicht verstehen“, schreibt eine, die sich gerne mit der Frau (in ihrer Muttersprache) unterhalten hat. Ein älteres Paar meint: „Der Bub war so lieb und aufgeschlossen. Wir haben gerne mit ihm gespielt.“ Eine andere befreundete Familie hinterließ einen Teddybären an der Unfallstelle in der St. Johanner Höhenstraße, die hier eine 30-kmh-Zone ist, und die sich letztlich als Tatort entpuppte: Wie Spurensicherung und erste Erhebungen nämlich ergaben, war der Unfall in Villach-Völkendorf möglicherweise volle Absicht!
Demnach kannten sich die Fußgängerin (43) und die um sechs Jahre jüngere Autofahrerin – sie hatten nämlich denselben Partner, der übrigens auch der Vater des 5-jährigen überfahrenen Buben ist.
Die Todes-Lenkerin war mit ihm verheiratet und ist von ihm geschieden. Die andere war gleichsam ihre Nachfolgerin – ein Umstand, in dem das Motiv zu suchen sein dürfte, warum die in Vorarlberg wohnhafte 37-Jährige an diesem Tag nach Kärnten angereist kam, um die Nebenbuhlerin und ihren Sohn im Auto lauernd abzupassen und dann Vollgas zu geben, was ein eiskalter Doppelmordwäre.
Täterin im Wald schwer verletzt aufgefunden
Vollgas. Denkbar ist auch, dass sie sich zuvor getroffen hatten und die Kontrahentin danach im Zorn ihre Opfer anvisierte und niederfuhr. Danach fuhr sie 500 Meter weiter in einen Wald hinein, wo sie sich mit einem Messer offenbar umbringen wollte. Die schwerstens verletzte Tatverdächtige wurde ins Landeskrankenhaus Villach gebracht und wurde dort in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Die Ermittler hoffen, sie bald einvernehmen zu können. Es gilt die Unschuldsvermutung.