53-Jähriger gab sich als verwitweter Physiotherapeut aus.
Die Polizei ist ein 53-jährigen Deutscher ins Netz gegangen, der in Kärnten seiner betagten Untermieterin das Auto und Bargeld in der Höhe von mehreren hundert Euro gestohlen haben soll. Die 79-jährige Frau aus dem Bezirk Spittal meldete den Diebstahl am Mittwoch, am Freitag wurde der - auch von deutschen Behörden gesuchte - Mann in Koblenz (Rheinland-Pfalz) festgenommen, teilte die Polizei mit.
Seit September dieses Jahres hat der Mann, der sich als Witwer und selbstständig tätiger Physiotherapeut ausgab, bei der 79-Jährigen in ihrer aufgelassenen Frühstückspension als Unternieter gewohnt. "Er wurde ihr von einer Bekannten vermittelt, uns hat bei seiner Wirtin mehr oder weniger gratis gewohnt", schilderte Bruno Wernitznig von der Polizeiinspektion Seeboden am Samstag gegenüber der APA. Am 22. November musste die Frau feststellen, dass sowohl ihr Mieter als auch ihr Auto und Ersatzschlüssel, ihr Handy sowie Bargeld spurlos verschwunden waren. In Österreich war die nationale Fahndung vorerst ohne Erfolg geblieben.
Als Freigänger untergetaucht
Wie sich am Freitag herausstellte, hatte sich der Mann mit ihrem Fahrzeug auf den Weg in Richtung Koblenz gemacht. Dort war er wieder bei einer weiteren alten Dame einquartiert. "Wir haben herausgefunden, dass er bereits mit einem gestohlenen Auto im September von Nizza nach Kärnten gekommen ist", berichtete Wernitznig. In Deutschland sei der Mann der Polizei gut bekannt: Er war vor eineinhalb Jahren als Freigänger untergetaucht und wurde seither gesucht. Die genaue Zahl seiner Opfer und die Höhe des seither verursachten Schadens stand noch nicht fest.
Das Fahrzeug der Kärntnerin wurde in Koblenz sichergestellt und der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen.