Knalleffekt in der SPÖ: Kanzler Kern lehnt Studiengebühren nicht von vornherein ab.
Werner Faymann hätte sich das nie getraut. Alfred Gusenbauer schon – allerdings war der nicht mehr sehr lange Bundeskanzler.
Und jetzt also Christian Kern: Der neue SPÖ-Chef lehnte am Freitag einen Vorstoß seines Koalitionspartners Reinhold Mitterlehner zur Einführung von Studiengebühren nicht von vornherein ab. Im Gegenteil, Kern sagte bei einem Besuch in Innsbruck: „Es gibt zwar keine sozialdemokratische Unterstützung dafür, ich bin aber auch der Meinung, dass man keine Tabus haben sollte und Dinge diskutieren muss.“
Verständnis
Kern sagte zudem, er verstehe das Anliegen, mehr Geld für die Unis zu lukrieren. Gleichzeitig räumte er ein, dass „der Uni-Betrieb vor großen Herausforderungen steht. Diese muss man sich konkret anschauen.“ Er sei allerdings der Ansicht, es sei gut, dass es derzeit keine Studiengebühren gebe: „Ich bin ein Produkt der Kreisky’schen Bildungspolitik.“
Mitterlehner hatte in der Presse einen Vorstoß für Studiengebühren angekündigt. Sein Argument: „Die jetzt handelnden Personen in der SPÖ räumen dem Thema einen anderen Stellenwert ein.“