Ältestes Opfer 94!

Mutter und Tochter (19) kassierten für Schockanruf-Mafia

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Die Liste der Opfer zweier Polinnen, die als Abholer für eine Betrüger-Bande vor der Tür standen und die deswegen in Wien in Haft sitzen, wurde immer länger: Derzeit geht man von 13 Fällen und einem Mindestschaden von 380.000 Euro aus.

Wien. Die 41-Jährige Mutter und ihre Tochter (19) wurden im Jänner an der Grenze in Drasenhofen geschnappt, nachdem sie bei einer 75-Jährigen in Klosterneuburg ihre miese Tour abziehen wollten, aber scheiterten, weil die Seniorin im letzten Moment durchschaute, dass man ihr soeben am Telefon einen totalen Holler erzählt hatte.

Noch unbekannte Schock-Anrufer hatten in eben diesem Gespräch vorgetäuscht, dass die Tochter der Niederösterreicherin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und nur durch eine Kaution von 50.000 Euro freikommen würde. Die Seniorin rief in Panik ihren Schwiegersohn an, der wiederum die Polizei verständigte, die sich an die Fersen der Abholerinnen heftete und die beiden Polinnen an der Grenze festnahm.

Telefonbetrug
© getty

Über Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden die Verdächtigen in eine Justizanstalt in Wien eingeliefert, die Ermittlungen liefen indes weiter. Jetzt gibt es einen vorläufigen Endbericht über die Machenschaften des Mutter-Tochter-Gespanns:

  • Demnach konnten den beiden insgesamt 13 schwere gewerbsmäßige Betrugshandlungen mit dem modus operandi „Kautionstrickbetrug" in Niederösterreich, Wien, Tirol und dem Burgenland zugeordnet werden.
  • Die Straftaten wurden in der Zeit von 15. November 2023 bis 18. Jänner 2024 verübt. Von den 13 Betrugshandlungen blieb es bei sechs beim Versuch.
  • Alle Opfer waren Frauen, die jüngste 62, die älteste 94. 
  • Der dabei verursachte Schaden beträgt etwa € 380.000 Euro.

Die beiden Beschuldigten verweigerten bisher jede Aussage. Es gilt die Unschuldsvermutung.

   

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