Ein Anästhesist hat zugegeben, am Tod einer jungen Frau mitschuldig zu sein.
NÖ. Es war ein Drama, das österreichweit für Trauer gesorgt hatte. In einer Babywunsch-Klinik in Baden kollabierten Anfang Juni binnen weniger Stunden drei Patientinnen, schwebten in Lebensgefahr.
Die 33-jährige Pia M. aus Graz verlor den Kampf in einem Wiener Spital, starb an den Folgen einer sogenannten Follikel-Punktion.
Die Staatsanwaltschaft nahm sofort Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung auf, schnell erhärtete sich ein Verdacht. Die drei Frauen, die sich nichts sehnlicher als ein Baby wünschten, waren in der Klinik mit einem tödlichen Keim infiziert worden. Die Klinikleitung selbst versicherte, alle notwenigen Hygiene-Standards eingehalten zu haben.
Mediziner beging Anfänger-Fehler
Verdacht. In den Fokus der Ermittlungen geriet der Narkose-Arzt. Ein 60-jähriger sehr erfahrener Anästhesist, der für die Eingriffe an den Frauen von außen in die Klinik geholt wurde. Der Verdacht scheint jetzt bestätigt.
Offenbar hat der Mediziner einen Anfänger-Fehler begangen. Er hat nach eigenem Geständnis angebrochene Behältnisse des Narkosemittels Propofol in seinem Privatkühlschrank aufbewahrt und weiterverwendet. Überschüssiges Propofol muss aber stets vernichtet werden. Dem Mediziner droht wegen des Kunstfehlers eine Haftstrafe.