Der Täter sprengte im Garten sogar ihre Lieblingsblumen.
Wo einst Liebe und Innigkeit war, herrschte zwischen Roland H. (42) und Silvia K. (50) nur noch Zwietracht und Terror. Das Paar, das es gerade bis ins verflixte 7. Jahr geschafft hatte und das bei ihr im Haus in Krumbach in der Buckligen Welt lebte, trennte sich im Vorjahr.
Der gebürtige Burgenländer nahm sich eine kleine Wohnung im Ort – in dem man sich kaum aus dem Weg gehen, aber mit blindem Hass verfolgen kann. Auch auf Facebook flogen zwischen der Niederösterreicherin und dem gebürtigen Burgenländer die Fetzen.
Man stritt um Geld, das man einst für gemeinsame Besorgungen ausgegeben hatte. Man bezichtigte sich gegenseitig des sexuellen Missbrauchs der beiden aus früheren Partnerschaften stammenden schulpflichtigen Söhnen. Er beschimpfte sie als Monster, soll im Vorjahr in ihrem Garten ihr Lieblingsbeet gesprengt und zuletzt mehrmals ihr Auto zerkratzt haben.
Der mutmaßliche Täter: Roland H.
Von hinten sechs Mal auf Opfer eingestochen
Am Mittwoch hatten die beiden einen gemeinsamen Termin am Bezirksgericht Wiener Neustadt bezüglich gemeinsamer und strittiger Güter. Doch am Vorabend stand der Ex-Freund, der sich auf sozialen Medien als Security ausgibt (aber arbeitslos ist), dort mit Waffen posiert (die aber nur farbige Paintball-Kugeln verschießen) plötzlich vor der Garage von Silvia K. und zückte, als sie sich nach einem kurzen heftigen Wortgefecht von ihm abwandte, ein Messer und stach mehrmals von hinten auf die Frau ein. Der 13-jährige Sohn der Frau war im Schulinternat und musste die Tat nicht mit ansehen, konnte seiner Mutter aber auch nicht helfen, die vor Ort verstarb.
Dann lief Roland H. – für den die Unschuldsvermutung gilt – zwei Stunden durch die Gegend, ehe er heimging und von der Cobra überwältigt und verhaftet wurde. Der 42-Jährige ist prinzipiell geständig, hat sich aber noch nicht zum genauen Motiv, das letztlich zur Bluttat führte, geäußert.
Polizei-Statistik 2018: 41 Frauen wurden getötet
Jetzt ist sie da, die Mord-Statistik des Vorjahres aus dem Bundeskriminalamt. Zwei Trends sind sehr deutlich.
Weibliche Opfer. Von den insgesamt 70 Delikten (bis inkl. Nov.), die als Mord angezeigt wurden, sind 41 der Opfer weiblich – das ist ein Höchstwert der vergangenen 10 Jahre. Im Jahr 2017 waren es 36 Frauen, 2016 „nur“ 28. Was schon jetzt bekannt ist: Die meisten Täter sind Männer, die meisten Frauen wurden von ihren Partnern getötet.
84 % mehr. Auch sehr klar erkennbar: Die Zahl der Morde insgesamt steigt stark an. Noch vor fünf Jahren (2014) waren es 38 gewaltsam Getötete, heuer sind es mit 70 um 84 Prozent mehr!
Beteiligt an den Delikten waren laut aktuellem Stand 41 österreichische und 35 ausländische Staatsbürger.