Ehestreit in NÖ

Gattin in brennendem Zimmer eingesperrt

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Niederösterreichischer Brandstifter wurde am Montag festgenommen. Grund für die Tat: Frau hatte Badewanne nicht eingelassen.

Nach einem wenig Erfolg versprechenden Brandanschlag im Vollrausch hat die Niederösterreichische Polizei am Montag einen etwa 50-jährigen Arbeitslosen festgenommen. Der angetrunkene Mann habe in der Nacht auf Sonntag in der Wohnung seiner Frau Damenkleidung im Bezirk Wiener Neustadt Land angezündet und seine Gattin dort "eingesperrt", berichtete Chefinspektor Rudolf Scheidl von der Brandgruppe des Landeskriminalamts.

Brandstifter löschte selbst das Feuer
Der Niederösterreicher hielt die Tür einige Minuten zu, bevor er in sich in seine eigene Wohnung im gleichen Stock zurückzog, sagte Scheidl. Seine Gattin konnte sich anschließend selbst aus dem brennenden Raum "befreien" und gelangte durch die Tür ins Freie. Das Feuer wurde anschließend vom Brandstifter selbst mit einigen Kübeln Wasser gelöscht.

Die Frau wurde nicht verletzt und dürfte mit dem Schrecken davon gekommen sein. Sie wollte keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, so der Kriminalist. Aus der Nachbarwohnung musste eine Familie - darunter zwei Kinder im Alter von acht und 15 Jahren - evakuiert werden.

Grund für die Attacke
Ein Beziehungsstreit, der schon am Abend seinen Anfang genommen hat, brachte den Mann in rage. An jenem Tag hatte die Niederösterreicherin ihrem Mann kein Badewasser eingelassen und war stark betrunken.

Die Diskussionen darüber wiederholten sich, als sie später Holz für den Ofen holte und dabei ihren ebenfalls alkoholisierten Mann aufweckte. Laut Polizei hatte der Niederösterreicher 1,6 Promille Alkohol im Blut. Nach "wüsten Schimpforgien" geriet der Streit außer Kontrolle. Der Mann griff zu einem Sack mit Schmutzwäsche und zündete eine Bluse mit dem Feuerzeug an.

Von einem ernsthaften Anschlag auf ihr Leben geht die Polizei nicht aus, obwohl er wegen "Mordversuchs" festgenommen worden ist, wie Franz Polzer, Leiter der Kriminalabteilung Niederösterreich erklärte. Die Wohnung befand sich im Erdgeschoss und hätte über Fenster in 1,50 Meter Höhe verlassen werden können. Eine ernsthafte körperliche Gefährdung stelle die Brandstiftung jedoch auf jeden Fall dar, meinte Polzer. Konflikte dürften bei dem Paar, das regelmäßig Alkohol konsumierte, auf der Tagesordnung gestanden sein.

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