Anabolika und Testosteron im Wert von 220.000 Euro wurden in Schwechat entdeckt.
Dopingmittel im Schwarzmarktwert von 220.000 Euro haben Kriminalisten im Bereich des Flughafens Wien - Schwechat im Gepäcksaufbewahrungsraum eines Hotels sichergestellt. Die drei Reisetaschen enthielten 352.000 Tabletten Anabolika und 3.800 Ampullen mit Testosteron. Sie gehörten einem kanadisch-ägyptischen Staatsbürger, der unter Verdacht des Handels mit illegalen Arzneimitteln Anfang März in Deutschland verhaftet und in U-Haft genommen worden war.
Die Ermittlungen am Airport erfolgten laut dem Stadtpolizeikommando Schwechat auf Ersuchen des Bundeskriminalamts Wiesbaden: Der Geschäftsmann wird verdächtigt, aus dem asiatischen Raum Dopingmittel erworben und seit 2008 über eine Internetplattform an Kunden aus den verschiedensten Ländern verkauft zu haben. Der 52-Jährige unternahm zahlreiche Flüge über den Flughafen Wien - Schwechat und logierte dabei stets in einem nahen Hotel.
Geld aus illegalem Verkauf lukriert
Anfang März war der Mann mit
einem Mietwagen mit österreichischem Kennzeichen unterwegs gewesen, als er
in Deutschland nahe der Grenze zu Österreich von der Polizei angehalten
wurde. Er hatte einen größeren Bargeldbetrag sowie eine geringfügige Menge
an Dopingmittel bei sich. Wie sich herausstellte, stammte das Bargeld aus
den Verkäufen der illegalen Arzneimittel.
Die in Schwechat sichergestellten und den deutschen Ermittlern übergebenen Dopingmittel hatte der Verdächtige aus Thailand mitgebracht. Wie weiter ausgeführt wurde, führte der Verdächtige von zahlreichen Flügen aus dem asiatischen Raum jeweils Reisetaschen mit, die vom Hotel aus mit der Post nach Deutschland versendet wurden. Der Verdächtige bediente sich dabei eines Hotelbediensteten, der allerdings vom brisanten Inhalt der Taschen keine Kenntnis hatte.
Der Geschäftsmann war bereits im Dezember 2008 mit einer größeren Anzahl von Tabletten (Anabolika) am Flughafen Wien - Schwechat aufgegriffen worden. Die von den Zollbehörden sichergestellten Präparate repräsentierten einen Wert von etwa 57.000 Euro. Der Verdächtige, dem in München der Prozess gemacht werden wird, gab damals an, dass er in Österreich nur auf der Durchreise sei und nach Kanada weiterfliegen wolle. Er habe Pharmazie studiert und besitze mehrere Apotheken in Kairo und Kanada. Bei den Präparaten handle es sich um ganz normale Medikamente. Um das internationale Netzwerk in der Betrugsbekämpfung einzubinden, wurde die kanadische Zollverwaltung von diesem Aufgriff verständigt.