Mord in Schwechat

Notwehr nach Sex-Attacke?

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Mieterin mit Spraydose getötet: Jetzt spricht die Hausmeisterin.

Laut Ermittler war die 58-jährige Sigrid H. am 20. März in ihrer Wohnung in einem Gemeindebau in der Himberger Straße in Schwechat erschlagen worden. Der Verdacht richtete sich bald gegen die Hausmeisterin Budislava O. , die sich schon schon beim anfänglichen Vermisstenfall sehr verdächtig benommen haben soll. So beteiligte sie sich allzu auffällig bei Suchaktionen im Haus. Als sie mitbekam, dass die Polizei demnächst die Wohnung aufbrechen würde, soll die 46-jährige ein Prepaid-Handy gekauft und im Namen des Opfers eine SMS geschickt haben: „Bin in Grac.“ Damit meinte sie Graz. Auch im weiteren Inhalt, dass es Sigrid H. gut ginge, waren etliche Rechtschreibfehler.

Letzter Verdacht: Mord wegen Ersparnissen
Das Motiv für die Tat, die dann Anfang April entdeckt wurde – die Hausmeisterin hatte sich mittlerweile in ihre Heimat Serbien abgesetzt: Hieß es zunächst, dass ein Streit unter Nachbarn eskaliert sei, war zuletzt zu erfahren, dass es möglicherweise ein Raubmord war. Immerhin war die Wohnung durchwühlt – und alles Geld, das Sigrid H. für ihre Puppensammlung auf die Seite gelegt und versteckt hatte, fehlt.

"Sie hat mich mit einem Penis bedrängt"
Budislava O. indes überrascht mit ihren Worten, wie es zur Blutat kam: „Die Sigrid war lesbisch und hat mich mit so einem künstlichen Penis bedrängt und attackiert. Ich wollte mich nur dagegen wehren.“ Ihr Anwalt Timo Gerersdorfer will sich zu dieser Aussage nicht äußern, bestätigt aber gegenüber ÖSTERREICH, dass seine Mandantin auf Notwehr plädiert: Ich muss den Akt aber noch genauer studieren, fordere aber auf jeden Fall eine Tatrekonstruktion .“ Dabei wird sich auch zeigen, warum die Hausmeisterin (in Notwehr) mehrmals mit der Spraydose zuschlug. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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