Hat aus Lacke getrunken und Essen gestohlen

St. Pölten: Pflegemutter ließ 7-Jährige fast verdursten

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Gerade mal 13 Kilogramm wog das 7-Jährige Mädchen nachdem es die längste Zeit in der Obhut der mittlerweile angeklagten Pflegemutter war.

St. Pölten. Es ist eine unfassbare Geschichte – eine niederösterreichische Pflegemutter gab ihrer Pflegetochter so wenig zu essen und zu trinken, dass das Kind mit sieben Jahren am Ende nur mehr 13 Kilo wog, Mitschülern die Pausenbrote stahl und sogar, vor lauter Durst, aus einer Lacke trank. Die Volksschülerin war so körperlich so schwach, dass sie nicht einmal mehr die Stufen innerhalb ihres Schulgebäudes hinaufsteigen konnte. 
 

Kind wurde eingesperrt, geschlagen und Handschellen festgehalten

 
Über fünf Jahre war das 7-jährige Mädchen bereits in der Obhut der niederösterreichischen Pflegemutter. Sie hatte das Mädchen neben ihren drei leiblichen, fast erwachsenen Kindern angenommen. Als wäre es nicht schon erschreckend genug, dass die 7-Jährige, laut Angaben der Staatsanwaltschaft, seit Jahren nicht mehr geduscht, frisiert oder mit frischer Wäsche versorgt worden sei, wurde sie von der Pflegemutter darüber hinaus auch eingesperrt, geschlagen und mit Handschellen ans Bett gefesselt. Immer wenn jemanden etwas aufgefallen war im Kindergarten, wurde dieser schnell gewechselt.

Der Akt der angeklagten Niederösterreicherin sei allerdings alles andere als überschaubar. Mit dem Jugendamt hatte die Pflegemutter bereits mehrere Male zutun, eingeschritten ist unverständlicherweise allerdings in den ganzen Jahren niemand. Zum Prozess kam es nur, weil eine Lehrerin des 7-jährigen Mädchens Alarm schlug. In Folge wurde endlich genauer hingesehen und es kam zur Anzeige und schließlich zum, derzeit noch laufenden, Prozess.  
 

Pflegemutter pocht auf ihre Unschuld  

 
Die Pflegemutter, ist sich jedoch, laut eigenen Angaben, keiner Schuld bewusst. Wie regionale Medien berichten, behautet sie, dass sie ihr Möglichstes für das Mädchen getan habe. Darüber hinaus wisse sie nicht warum das Kind solche Behauptungen äußert.
 

Es war ein „sterbendes Kind“ 
 

Laut Aussage der Spitalärzte, wäre das Kind bei der Krankenhauseinlieferung körperlich bereits extrem schwach. Es war ein „sterbendes Kind“, so der medizinische Gutachter Salvatore Giacomuzzi. Ein derartig starkes Untergewicht sei laut den Ärzten nur durch ständige Nahrungskarenz möglich. Das Mädchen war stets so hungrig und durstig, dass es von den Mitschülern die Pausenbrote stahl und einmal sogar aus einer Lacke trank.
 
Es ist ein Prozess in St. Pölten, der fassungslos macht und viele Fragen offen lässt.

Mittlerweile lebt das Kind in einer Wohngruppe, ist mehr als fünf Zentimeter gewachsen und hat sein Körpergewicht fast verdoppelt. 
 
Weitere Infos folgen.
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