Fall der Woche

Todes-Crash: Fußfessel für Ex-Kickerin

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Ex-ÖFB-Star Nina Burger fuhr nach 6 Drinks zu viel einen Familienvater tot. 

NÖ. „Bis jetzt denke ich jeden Tag an die Familie und daran, warum ich diese Entscheidung getroffen habe. Ich bin vollkommen schuld. Ich übernehme die Verantwortung.“ Und: „Es tut mir unfassbar leid, was ich da angerichtet habe.“ Mit diesen Worten der für das Leben eines zweifachen Familienvaters leider zu späten Einsicht erwartete die 35-Jährige am Montag nach kurzem Prozess am Landesgericht St. Pölten das Urteil. Das in den Augen vieler zu milde ausfiel: neun Monate Haft, doch nur drei davon ohne Bewährung. Und auch die wird sie vermutlich keinen Tag davon hinter Gittern absitzen.

»Burger steht weiter voll hinter Verantwortung«

Richter. Schon der Richter hatte bei der Urteilsverkündung die Möglichkeit einer Fußfessel in den Raum gestellt, da die geständige und reuige Angeklagte auch sonst alle Voraussetzungen für einen elektronisch überwachten Hausarrest erfülle. Jetzt bestätigt Burgers Anwalt Johannes Öhlböck, dass man bei Haftantritt – der noch nicht feststeht – auf jeden Fall die Fußfessel beantragen werde: „Das bedeutet aber nicht, dass meine Mandantin jetzt einen möglichst bequemen Weg gehen möchte. Sie steht weiter voll zu ihrer Verantwortung und wird, wenn die Fußfessel abgelehnt werde sollte, ins Gefängnis gehen.“
Die Ex-Kickerin aus NÖ, die sich in Wien als Fußballtrainerin ein Zukunftsstandbein aufbauen wollte, steht – so oder so – vor den Scherben ihrer Karriere:

Zukunftsplanung hat sich in Luft aufgelöst

Depressiv. Der Vertrag mit der Serientorschützenkönigin wurde aufgelöst, der Ruf ist dahin, laut Öhlböck ist Burger nicht arbeitsfähig und wegen Depressionen in Behandlung. Wer immer sich in Zukunft betrunken hinters Lenkrad setzt, sollte genau das vor Augen haben: Man tötet mit der falschen Entscheidung zu glauben, noch fahrtüchtig zu sein, nicht nur andere, sondern fährt damit, sinnbildlich gesprochen, auch das eigene Leben gegen die Wand.   

Das Gericht sprach der Familie des getöteten Autofahrers nur 4.000 Euro Schmerzensgeld zu

Gerade einmal zwei Heizsaisonen könn(t)en sich die Ehefrau und die beiden kleinen Kinder (2 und 5), deren Leben von einer auf die andere Sekunde auf den Kopf gestellt wurde, mit diesem minimalen Betrag leisten. Gefordert hätten sie 60.000 – wobei auch das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein für den lebenslangen Verlust des Ehemanns und Vaters sein mag. Der Alleinverdiener war an jenem 25. November 2022 am Weg in die Arbeit nach Korneuburg gewesen.

Zahlungen. Unterstützung kam bisher unter anderem vom Sozialfonds der Gemeinde, die sich vor allem auch um die Betreuung der Kinder bemüht, zudem wurde ein Spendenkonto eingerichtet – wobei hier ein X-faches des bei der Justiz eingeforderten Schmerzensgeldes einlangte. Der Verein „Hilfe im eigenen Land“ der Gattin des Ex-Landeshauptmannes Erwin Pröll wiederum hat die Patenschaft für die Kinder übernommen, um die Zukunft der beiden abzusichern. Die Verursacherin der Tragödie, Nina Burger, hat von sich aus einen „Betrag von beträchtlichem Ausmaß“ geleistet und eine Zahlung von dritter Seite an die Familie erwirkt.  

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