Der Zugunfall der Raaberbahn auf der Pottendorfer Linie kostet ein Vermögen.
NÖ. Laut ungarischen Quellen beläuft sich der Schaden bisher auf 15 Millionen Euro. Ein Betrag, der sich ÖSTERREICH-Informationen zufolge auch mit ÖBB-Berechnungen deckt, wobei die Bilder des Zugunglücks am Montagabend bisher nur einen Teil der Schäden (vor allem an Triebwagen und Waggons) zeigten. Dazu kommen allerdings schwere Schäden an der Bahninfrastruktur, Berge- sowie Reparaturarbeiten.
Noch nicht inkludiert sind Behandlungs-, Rehab-Kosten und Schmerzensgeldansprüche der vor Ort betroffenen sowie Entschädigungen für die Hinterbliebenen von Daniel Guillén (25), Violinist und Sohn des aus Venezuela stammenden Gitarrenvirtuosen Gabriel Guillén.
Der Vater hatte verzweifelt die ganze Nacht auf Dienstag seinen Sohn immer und immer wieder am Handy angerufen, bis die Einsatzkräfte das Handy des Getöteten bergen und der Familie die traurige Nachricht zukommen lassen mussten.
Stabilisiert hat sich indes der Zustand des ungarischen Lokführers (52), der bei der Katastrophe schwer verletzt wurde. Gegen ihn wird – es gilt natürlich die Unschuldsvermutung – wegen Fahrlässigkeit ermittelt. Wegen eines Vorfalls beim Güterzug davor war die Raaberbahn auf die Gleise des Gegenverkehrs geleitet worden. Dabei fuhr der Personenzug möglicherweise zu schnell über die Weiche. Und entgleiste.
Überprüft wird auch, ob der regionale Fahrdienstleiter das Manöver rechtzeitig an den Lokführer kommuniziert hat.