12,5 Jahre Haft

36-Jähriger überfuhr drei Mal mit SUV seinen Freund

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Aufgrund von Beruhigungsmitteln und Alkohol will der Angeklagte sich nicht mehr an den Vorfall erinnern können.

Ein 36-Jähriger wurde am Mittwoch in Linz wegen Mordversuchs an seinem Freund vor dem Landesgericht zu 12,5 Jahren Haft nicht rechtskräftig verurteilt. Das Motiv soll ein Streit unter Kartenspielern sein. Zudem wurde der Wagen konfisziert, informierte ein Sprecher des Landesgerichts. Der Angeklagte hatte sich nur der schweren Körperverletzung schuldig bekannt. Verteidigung und Staatsanwaltschaft nahmen sich Bedenkzeit.

Der dreifache Mordversuch ereignete sich in einem Lokal in Schwertberg. Nach ungefähr zehn Spritzern und fünf Stamperln Schnaps, schmiss der Wirt die Streithähne hinaus, getrennt voneinander. Daraufhin soll der Angeklagte in seinem 2-Tonnen-SUV gewartet haben, bis der 50-Jährige daherkam. 

Dann trat er aufs Gas und rammte den Fußgänger gleich drei mal mit 20, 40 und 50 km/h, bis der Mann wie eine Puppe durch die Luft flog. Mit mehreren Beinbrüchen und Prellungen kam sein "Freund" ins Spital und musste operiert werden. Er saß mehrere Wochen mit zwei Gipsbeinen im Rollstuhl. Ob der selbstständige Maler seinen Betrieb gemeinsam mit dem Sohn weiterführen könne, war noch offen. 

Alkohol und Beruhigungsmittel im Blut

Der Verteidiger hatte ein psychiatrisches Gutachten zur Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten beantragt, die Sachverständige attestierte ihm diese allerdings. An den 9. Februar kann sich der Angeklagte nicht erinnern. Sein Anwalt argumentierte damit, dass der bereits neun Mal einschlägig wegen Körperverletzung Vorbestrafte, Beruhigungsmittel und Alkohol intus hatte. Er hatte 1,6 Promille im Blut. 

Die Sachverständige Adelheid Kastner attestierte dem 36-Jährigen keine tiefgreifende Bewusstseinsstörung zum Tatzeitpunkt, er sei deshalb schuldfähig. 

Der SUV-Fahrer selbst erzählte vor Gericht, dass er sich nur an Bilder erinnern könne. Dass er den 50-Jährigen attackiert und dabei mit dem Tod bedroht habe, davon wisse er nichts mehr. "Er ist ja mein Freund, wir haben vorher nie gestritten, ich kenn ihn schon so lang", sagte er unter Tränen. Der schweren Körperverletzung bekannte er sich schuldig.  

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