Rußrindenseuche

Österreich zittert vor dem Killer-Pilz

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Ein Killerpilz zerstört die Bäume und löst Atemnot aus.

Die sogenannte Rußrindenkrankheit war in Österreich erstmals nach dem trocken-heißen Sommer 2003 bei verschiedenen Ahorn-Arten beobachtet worden. Nun droht ein neuer Befall.
 

Atemnot und Fieber

Absterbende Ahornbäume mit abblätternder Rinde am Stamm, unter der großflächig schwarzer "Staub" zutage tritt, sind ein untrügliches Zeichen für einen Befall mit dem Pilz "Cryptostroma corticale". Bei der bis zu einen Zentimeter dicken schwarzen Staubschicht handelt es sich um mikroskopisch kleine Pilzsporen. Diese werden durch den Wind verbreitet und bei Regen den Stamm hinab geschwemmt.
Der Pilz lebt üblicherweise symptomlos als sogenannter Endophyt im Holz des Stammes. Werden Ahornbäume aber durch außergewöhnlich lange und trockene Sommer geschwächt, kann sich der Pilz im Holzkörper ausbreiten und schließlich die Rinde zerstören. 
 
Laut den Experten vom Bundesforschungszentrum für Wald ist kaum eine andere Pilzart imstande, dermaßen große Sporenzahlen pro Flächeneinheit zu produzieren. Deshalb bestehe bei längerem Aufenthalt in der Nähe von stark betroffenen Bäumen die Gefahr einer Beeinträchtigung der Atemwege. Vor allem für Menschen mit einer vorbelasteten Lunge oder einer allergischen Grunderkrankung kann der Kontakt mit den Pilzsporen Husten, Atemnot, Müdigkeit oder Fieber auslösen.
 

Panik in Deutschland

Derzeit ist Deutschland von der Rußrindenseuche besonders betroffen. In den Bundesländern NRW, Hessen und Sachsen mussten Tausende Bäume gefällt und sogar Schulen teilweise gesperrt werden. Die Seuche droht sich nun auszuweiten, auch Österreich ist gefährdet. Zuletzt waren wir 2016 davon betroffen.  Das Verbreitungsgebiet der Rußrindenkrankheit erstreckt sich in Österreich hauptsächlich über das östliche Flach- und Hügelland.
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