Über 1 Million Waffen in Privatbesitz

Österreicher rüsten in Corona-Krise auf

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Das Land gleicht einem Waffenarsenal, die Österreicher rüsten immer weiter auf.

Wien. Das Phänomen begann spätestens mit der Flüchtlingskrise 2015. Nach jeder Meldung über eine mutmaßliche Straftat mit angeblicher Beteiligung eines Asylwerbers schienen sich am Folgetag die Inländer die Klinke beim Waffenhändler ihres Vertrauens in die Hand zu geben. Die Zahl der erworbenen Pistolen und Revolver explodierte, das Land munitionierte sich auf.

Das Paradoxe: Während die Zahl der Zuwanderer anschließend von Jahr zu Jahr sank, verstärkte sich Wunsch nach der eigenen „Buffn“ unterm Kopfpolster noch. Jetzt spielt auch noch die Corona-Verunsicherung der Waffen-Lobby in die Karten.
 
1.132.000 Waffen horten die Österreicher nach letzten offiziellen Zahlen zu Hause. Die Österreicher wohlgemerkt, denn Frauen halten sich mit gerade einmal sieben Prozent unter den Waffenbesitzern merklich zurück.

85 Prozent aller Waffen in Privatbesitz

Die Zahl der Faustfeuerwaffen hat einen neuen Rekord erreicht, um 40.000 stieg sie allein seit Beginn der Corona-Pandemie im März. 320. 000 Inländer sind inzwischen offiziell bewaffnet. Eine erstaunlich hohe Quote, zum Vergleich: In Deutschland kommen fünf Millionen Waffen auf 1,5 Millionen Besitzer. Es bedeutet eine Spitzenposition für „felix Austria“ innerhalb der EU und auch die Verteilung ist interessant: 85 Prozent aller Waffen befinden sich in Privatbesitz, 13 Prozent beim Bundesheer und nur zwei Prozent bei der Polizei.
 
Wo liegen die gründe für die Aufrüstung? Es sind „diffuse Ängste“, sagen Psychologen. Obwohl in Österreich die Kriminalität kontinuierlich sinkt, glauben viele zunehmend an „unsichere Zeiten“. Die Corona-Krise hat dabei noch kräftig Schützenhilfe geleistet.
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