AK-Erhebung zeigt

Periode kostet Frauen bis zu 2.640 Euro

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Eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer zeigt die unvermeidbare Kostenlast für Frauen durch Menstruationsartikel 

Über einen Zeitraum von 40 Jahren könnten Frauen bis zu 2.640 Euro für Periodenprodukte zahlen. „Frauen sind finanziell im Vergleich zu Männern sowohl bei Einkommen als auch Pensionen benachteiligt“, betont Birgit Schön, die für Frauenpolitik bei der AK Niederösterreich zuständig ist. Sie fügt hinzu: „Wir streben an, dass Menstruationsartikel kostenfrei sind. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre, Wegwerfprodukte steuerfrei zu stellen und Mehrwegprodukte kostenlos bereitzustellen.“

Die Untersuchungen der Arbeiterkammern Niederösterreich und Salzburg bezüglich der Kosten von Menstruationsprodukten ergaben, dass Eigenmarkenprodukte von Bipa, DM und Müller im Laufe der Zeit im Durchschnitt 840 Euro für Tampons und 1.440 Euro für Binden kosten. Markenprodukte wie "Always" und "Selenacare" kosten jedoch etwa das Doppelte.

Birgit Schön unterstreicht: „Vor dem Hintergrund, dass Frauen rund 17 Prozent weniger als Männer verdienen, sind die Preise für Hygieneprodukte besonders ungerecht. Außerdem zahlen Frauen oft mehr für bestimmte Kosmetikprodukte, was als Pink Tax bezeichnet wird.“

AK fordert kostenlose Menstruationsartikel  

Obwohl in Österreich 2021 bereits die Mehrwertsteuer für Periodenprodukte reduziert wurde, sind weitere Maßnahmen notwendig. Beispiele aus Schottland und Frankreich zeigen Lösungsansätze. In Schottland werden Periodenprodukte in städtischen und Bildungseinrichtungen kostenlos angeboten. In Frankreich können junge Frauen unter 25 Jahren Erstattungen für wiederverwendbare Produkte wie Menstruationstassen erhalten.

Das Wiener Pilotprojekt „Rote Box“, das bedürftigen Frauen kostenlose Hygieneprodukte bot, zeigte, wie notwendig solche Unterstützungen sind. Eine Umfrage unter fast 700 Frauen mit niedrigem Einkommen ergab, dass 90 Prozent die im Handel erhältlichen Periodenprodukte für zu teuer halten und für mehr als 60 Prozent dieser Produkte eine finanzielle Herausforderung darstellen.

Deshalb plädiert die Arbeiterkammer dafür, Menstruationsartikel vollständig kostenfrei zu machen, und als Sofortmaßnahme Wegwerfprodukte von Steuern zu befreien und Mehrwegprodukte kostenlos auszugeben. 

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