Drastische Maßnahmen in der Bekämpfung des Corona-Virus ergriff gestern die Regierung.
Wien. Seit gestern haben die heimischen Unis und Fachhochschulen geschlossen. Als Nächstes sind die Schulen dran: „Hier wird es Maßnahmen geben müssen“, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an. Nach einer langen Video-Konferenz mit den neun Landeshauptleuten sowie einem Gipfel mit den Sozialpartnern verkündete Kurz am späten Nachmittag: Bis Ostern haben Schüler Corona-frei.
Konkret wird die Schulschließung in zwei Etappen erfolgen: 441.000 Oberstufen-Schüler sollen ab Montag zu Hause bleiben. Der Unterricht geht weiter, aber wie auf den Unis via „Home-Learning“. Ab Mittwoch sollen dann auch möglichst viele der 690.000 Unterstufen- und Volksschüler zu Hause bleiben. Betreuungsmöglichkeiten – ohne Unterricht – sollen aber erhalten bleiben. Gleiches gilt für Kindergärten.
Rotkreuz-Chef: "Willkommen im Team der Lebensretter"
„Das bedeutet, dass alle, die zu Hause betreut werden können, auch zu Hause betreut werden sollen“, so der Appell des Kanzlers bei der Pressekonferenz der Sozialpartner. Gleichzeitig betonte er, dass Großeltern nicht zur Betreuung herangezogen werden sollen: „Das sind die Personen, die wir bestmöglich schützen wollen.“ Die Regierung hofft durch diese harten Maßnahmen, die Zahl der Schüler in den Klassen um 75 Prozent zu reduzieren – und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Corona zu verlangsamen. Rotkreuz-Chef Gerry Foitik über die Maßnahmen: „Wenn uns das gemeinsam gelingt, dann herzlich willkommen im Team der Lebensretter“ – eindeutig der Satz des Tages.
Budget. Kurz kündigte auch mehr Mittel für Kurzarbeit an: „Wir werden Geld in die Hand nehmen.“ Laut AMS ist das Budget für Kurzarbeit bereits ausgeschöpft. Dazu – und zu arbeitsrechtlichen Fragen betreffend Kinderbetreuung während Schulschließung – soll es heute ein Treffen mit dem Finanzminister geben.