Mann täuschte Bestätigung einer Schweizer Bank vor.
In Salzburg hat ein mutmaßlicher Betrüger großen Schaden angerichtet und eine Familie an den Rand des finanziellen Abgrunds gebracht. Der Mann hatte vor einem Jahr von einem Liegenschaftsverwerter sechs Wohnungen gekauft, diese aber bis heute nicht bezahlt. Eine verkaufte er an die Familie weiter, die dafür bereits Raten über 53.400 Euro abgestottert hatte und jetzt vor dem Nichts steht.
Schreiben vorgetäuscht
Der 62-Jährige hatte im November des Vorjahres von dem Unternehmen vier in Bau befindliche Wohnungen im Flachgau und zwei weitere fertiggestellte Wohnungen in der Landeshauptstadt erworben. Für den Kaufpreis von insgesamt 2,3 Millionen Euro legte der Kosovare keine Bankgarantie. Er konnte aber dem Verkäufer mit einem Schreiben offenbar glaubhaft versichern, dass auf einer Schweizer Bank eine Erbschaft über 27 Millionen Euro liege. Sie unterzeichneten die Kaufverträge und ließen diese von einem Notar beglaubigen, sagte Polizei-Sprecher Anton Schentz.
Schon bald verkaufte er eine Wohnung für einen vereinbarten Kaufpreis von 174.000 Euro an eine Familie weiter. Der Mann legte ihnen den notariell beglaubigten Kaufvertrag vor und empfahl, den Verkauf nun ohne Notar abzuwickeln, um sich die Kosten dafür zu ersparen. Einen Grundbuchauszug verlangten sie offenbar nicht. Das Paar stieg darauf ein. Seither haben die beiden 53.400 Euro in Raten abbezahlt. In einer der Wohnungen zog der 62-Jährige vor einem Jahr selbst ein und lebte dort bis zu seiner Festnahme.
Hoher Schaden
Nachdem der Verkäufer bis heuer im Oktober noch keinen Cent vom Kaufpreis erhalten hatte, erstattete er Anzeige. In der Zwischenzeit fanden die Ermittler heraus, dass der Mann keine Erbschaft gemacht, sondern Schulden hat. Für den Liegenschaftsverwerter sind damit rund 80.000 Euro Schaden entstanden - etwa für die Kosten zur Vertragserrichtung. Auch die Familie wird wohl von dem Geld nichts mehr sehen. "Jetzt haben wir 20 Jahre umsonst gearbeitet", haben sie zu einem der Ermittler völlig zerstört gesagt. Der Kosovare wurde in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.