Gesund, unterkühlt und mächtig hungrig wurden Michal, Jacek und Mateusz aus der Lamprechtshöhle befreit.
Salzburg. Aufatmen bei Höhlenrettung, Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz sowie bei den Familien der geretteten Höhlenforscher. Insgesamt 36 Stunden waren drei Polen in der Lamprechtshöhle bei Lofer eingeschlossen gewesen – wie ÖSTERREICH berichtete, waren die Polen am Donnerstagabend von dem aufgrund der föhnigen Temperaturen rasant eindringenden Schmelzwasser überrascht worden.
„Wir haben den steigenden Wasserstand erst nicht bemerkt“, erzählen die drei Geretteten nach dem Happy End in der Nacht auf Samstag. „Etwa 30 Minuten vor dem Höhlenausgang wussten wir, dass wir nicht mehr rauskommen.“ Ein Siphon – eine tiefe Senke, die mit Wasser gefüllt ist – versperrte den Rückweg.
Würstel. Zum Glück waren die Profi-Forscher aus Krakau, die seit 18 Jahren zusammen in Höhlen unterwegs sind und oft auch in Salzburg Station machen, bestens ausgerüstet: mit Rettungsdecken, Kocher, Nahrung in Form von Würsteln, die bereits portioniert mindestens noch bis Sonntag gereicht hätten. Dabei träumten sie die ganze Zeit von Pizza. Denn Donnerstag nach dem Ausstieg wollten sie sich eigentlich jeder eine genehmigen. Man kann annehmen, dass sie das nach der Befreiung umgehend nachgeholt haben …
Zettel. Erstaunt waren die drei Freunde jedenfalls über die so rasch eintreffenden Hilfskräfte – Spezialtaucher aus Niederösterreich und Kärnten reisten an, einer von ihnen fand auf der anderen Seite des Siphons einen Zettel, auf dem die Polen eine Nachricht mit ihrem Aufenthaltsort in der Höhle hinterließen. Mit Schlafsäcken, Wärmewesten und Tee versorgt, sank dann der Wasserstand aber minütlich – sie mussten nur noch eineinhalb Meter tauchen, um in den nach außen führenden Bereich zu gelangen.