18 Hotelangestellte wurden vorsorglich unter Quarantäne gestellt
Das Coronavirus hat auch die Stadt Salzburg erreicht, und zwar - wie in einer Touristen-Hochburg naheliegend - durch einen Gast: konkret durch einen Fußball-Fan, der in der Vorwoche zum Europa-League-Spiel zwischen Salzburg und Frankfurt mit dem Zug aus Hessen angereist war. Er ist zwar vor Ausbruch der Krankheit wieder heimgefahren, 18 Hotelangestellte wurden aber vorsorglich unter Quarantäne gestellt.
Am Sonntag haben die Frankfurter Behörden das städtische Gesundheitsamt darüber informiert, dass sich ein mit dem Virus infizierter, etwa 30 Jahre alter Fußballfan in der Vorwoche in Salzburg aufgehalten hat, informierte Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Montag bei einem Pressegespräch. Der Hesse hatte von 18. bis 20. Februar die italienische Stadt Bergamo besucht, dort nicht näher genannten Kontakt mit einer Italienerin und dürfte sich so infiziert haben. Am 26. Februar ist er mit dem Zug in die Mozartstadt angereist und hat dort zunächst im Hotel Meininger genächtigt. Weil das Fußballspiel wegen der Sturmwarnung dann von Donnerstag auf Freitag verschoben wurde, blieb er eine zweite Nacht in Salzburg und nächtigte im Yoho Hostel.
18 Mitarbeiter in Quarantäne
In den beiden Beherbergungsbetrieben wurden insgesamt 18 Mitarbeiter ermittelt, die in engerem Kontakt mit dem Deutschen gewesen sein dürften. Sie alle müssen nun zwei Wochen lang in häuslicher Quarantäne bleiben, bisher weist aber keiner von ihnen Symptome auf. "Natürlich ist das für die Betroffenen unangenehm, aber zum Schutz der Allgemeinheit notwendig", sagte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Die Zimmer, in denen der Fußballfan geschlafen hat, wurden inzwischen desinfiziert.
Unklar bleibt natürlich die Frage, ob der Frankfurter im Stadion, im Zug oder in diversen Lokalen andere Menschen angesteckt hat. "Die Frage, wie man mit Großveranstaltungen umgeht, kann Salzburg nicht isoliert entscheiden, das muss auf Bundesebene geschehen", sagte der Leiter der zuständigen Magistratsabteilung Michael Haybäck. "Eine 100-prozentige Sicherheit wird es nie geben", ergänzte Juhasz. Freilich stelle man Überlegungen für Großveranstaltungen - etwa die Salzburger Festspiele - an, für Entscheidungen sei es aber verfrüht. "In erster Linie kann ich aber nur an die Eigenverantwortlichkeit appellieren", so die Sanitätsdirektorin: "Wenn ich schon typische Symptome habe, setze ich mich nicht ins volle Stadion." Dasselbe gelte auch für die Wahl eines Reiseziels.
Zu den beiden Viruserkrankungen in Fusch an der Glocknerstraße sagte Juhasz, dass die beiden übrigen unter Quarantäne stehenden Familienmitglieder bisher keine Symptome aufweisen, daher seien sie bisher auch nicht getestet worden.