Tauziehen beendet

"Lammborghini"-Schaf darf in Östereich bleiben - und leben!

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Nach wochenlangem Tauziehen um ein aus Kroatien am Rücksitz eines Autos mitgenommenes Lamm, das bei einem Zwischen-Stopp in Österreich befreit wurde, ist jetzt klar: Das "Lammborghini"-Schaf darf bei der Pfotenhilfe bleiben.

Sbg, OÖ. Die Vorgeschichte ist bekannt: Eine Familie wollte das Lamm, das sie "Chili" tauften, mit vom Urlaubmehr als 1.000 Kilometer am Rücksitz ihres Kombis nach Berlin bringen, wo sie im Garten ein paar Alpacas, aber keine Schafe haben sollen. In Salzburg gingen die Deutschen ins Marionetten-Theater und ließen "Chili" im Auto zurück. 

Lamm

Bei Zwischenstopp in Salzburg befreit.

© LPD Salzburg
× Lamm

Das von Passanten gerettet Lamm kam zur bekannten Tierschutzorganisiation Pfotenhilfe in Lochen, die das kleine Springinkerl sofort ins Herz schlossen. Das flauschige Tier entwickelte sich prächtig und wurde sogar von dortigen Hunderudel aufgenommen.

"Aus Chili werden niemals Lammkoteletts"

Im Hintergrund liefen derweil die Mühlen der Bürokratie: Aufgrund der strengen Scrapie-Vorschriften hätten "Chili" nicht aus Kroatien weggebracht werden bzw. nach Deutschland gebracht werden dürfen.  Und Österreich hat überhaupt den Status "scrapiefrei", den das Land auf keinen Fall verlieren will. Während wochenlangem Bangen um das Schicksal des Salzburger "Rücksitz-Lamms", das seit 17. August am Tierschutzhof PFOTENHILFE in Quarantäne ist, stand sogar eine Abschiebung nach Kroatien oder gar eine behördlich angeordnete Tötung im Raum! 

Lammborghini Schaf Pfotenhilfe
© Amazing Paws - Lisa Breckner
× Lammborghini Schaf Pfotenhilfe

 

Doch jetzt hat der zuständige Minister Johannes Rauch endlich entschieden - und zwar,  dass Chili leben darf! „Aus Tierschutzsicht ist es nun jedenfalls sehr erfreulich und mein Dank gilt der ‘Pfotenhilfe Lochen‘, die sich des kleinen Schafs angenommen hat", so Tierschutzverantwortliche.

Die Auflagen, an die die Entscheidung des Tierschutzministers gebunden ist, sind zwar streng, aber für das Pfotenhilfeteam ohnehin selbstverständlich. Das "Lammborghini" wird gechippt und registriert und darf keinesfalls vermehrt oder gar geschlachtet werden. Und wenn sie später in die Pfotenhilfe-Schafherde integriert wird, darf auch aus dieser kein Tier jemals zu Fleisch verarbeitet werden. Jürgen Stadler: "Aus Chili werden also, von höchster Stelle angeordnet, niemals Lammkoteletts werden! Eine schönere Nachricht kann es für Tierschützer gar nicht geben, denn genau das ist der Sinn: Tiere vor menschlicher Grausamkeit und Tötung zu bewahren."


 

 

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