Promi-Wirt erstochen

Todeswitwe muss 14 Jahre in den Knast

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Die 32-Jährige wich nicht von ihrer Unfallversion ab. Das Gericht glaubte ihr nicht.

Salzburg/OÖ. „Es war ein Unfall“, hatte Petronela T. (32) immer beteuert. In der Version der 32-jährigen ­Rumänin hieß es, dass ihr Ehemann, der wohlhabende Promi-Wirt Erich T. (57), sie während eines Streits im März 2019 in der Küche an der Hand genommen hätte, in der sie ein Obstmesser hielt. Beide hatten reichlich getrunken. Im Gerangel sei der tödliche Stich in den Oberkörper ihres Mannes passiert.

Nachtat-Verhalten. Zwei Personen, die im Nebenraum waren, bekamen den Streit mit und leisteten Erste Hilfe bzw. riefen die Rettung, als sie den immer größer werdenden Blutfleck auf Erich T.s weißem Hemd bemerkten. Petronela T. aber lief panisch aus der Küche und rief: „Ich war das nicht!“ Erich T. starb an inneren Verletzungen. Jahrelang beschäftigte das Gericht die Schuldfrage. Jetzt ist fix: Petronela T. hat ihren Mann ermordet und muss für 14 Jahre in den Knast (Urteil ist rechtskräftig).

Witwe beharrte auf ihrer »Unfallversion«

Zuerst hatte ein Geschworenengericht in Salzburg im Dezember 2019 die Witwe wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Todesfolge zu acht Jahren Haft verurteilt. Weil die Fragen an die Geschworenen aber falsch gestellt worden waren, musste der Mordprozess aus formalen Gründen wiederholt werden. Im Wiederholungsprozess im Jänner 2021 wurde Petronela T. schließlich wegen Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die Witwe mit Rotlichtkontakt beharrte aber auf ihrer Unfallversion, bekämpfte den Urteilsspruch in nächster Instanz und wollte einen Freispruch vom Mord erreichen. Das Oberlandesgericht in Linz aber bestätigte jetzt die 14 Jahre Haft.

 

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