Verweis auf "weitere Gespräche"

Seilbahn-Chef Hörl: 2G-Mehrtagespässe "denkbar"

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Zutritt sei an Immunität geknüpft, werde über Kartenverkauf kontrolliert.

Innsbruck. ÖVP-Abg. und Seilbahnsprecher Franz Hörl hält es "durchaus für denkbar", dass diesen Winter nur Geimpfte und Genesene Mehrtagespässe und Saisonkarten erwerben könnten. Schließlich sei der "Zutritt an die Immunität" geknüpft, meinte er im APA-Interview - und dies werde über den Kartenverkauf kontrolliert. Hier stünden weitere Gespräche an. Mit der von der Regierung präsentierten Tourismusstrategie zeigte sich Hörl "zufrieden", ein klarer Fahrplan sei "enorm wichtig".

Das gemeinsame Ziel von Tourismuswirtschaft und Regierung sei schließlich eine "sichere Saison ohne Unterbrechung". Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hatte in der Pressekonferenz am Montagvormittag angekündigt, dass in Seilbahnen sowohl die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet), sowie eine FFP2-Maskenpflicht für alle gelten soll. Dafür gebe es zwar "sachlich keinen Grund", merkte Hörl an, schließlich habe selbst die AGES bestätigt, dass es zu keinen Clusterbildungen gekommen sei. Man trage das Ergebnis aber selbstverständlich mit. Das grundsätzliche Ziel, ohne geschlossene Grenzen und eingeschränkten Reiseverkehr durch die Saison zu kommen, habe dabei oberste Priorität.

Wichtigkeit "einheitlicher Regeln"

Hörl hatte sich in der Vergangenheit gegen eine 1G-, 2G- oder 3G-Regel für Skigäste ausgesprochen - er hielt diese für "schwer umsetzbar". Nun verwies er auf die Wichtigkeit "einheitlicher Regeln im gesamten Alpenraum". Der Wintersport müsse "das gemeinsame Gesicht wahren". In Bayern wurde eine ähnliche Regel bereits verordnet, auch in Südtirol, Italien und Frankreich zeichneten sich Maßnahmen ab, die mit den Vorschlägen der österreichischen Regierung in Einklang stünden, erklärte der ÖVP-Politiker und Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen in der Wirtschaftskammer.

Ende August hatte Hörl außerdem kritisiert, dass es am notwendigen Personal für 3G-Kontrollen fehle: "Bei einem normalen Skilift wären dann drei Zeltfeste zu kontrollieren", meinte er damals. Laut der am Montag präsentierten Tourismusstrategie soll die Immunitäts-Kontrolle im Zuge des Ticketverkaufs erfolgen. "Ich stelle mir das so vor: Jemand, der geimpft ist, kann das breite Sortiment an Tickets genießen, ein Getesteter möglicherweise nur einen Ein- oder Zwei-Tages-Pass", so Hörl. "In diese Richtung" werde es möglicherweise gehen. Bei der Präsentation habe es sich um eine "Punktation" gehandelt, gab der Seilbahn-Obmann zu bedenken, es seien noch Detailfragen zu klären. Die Seilbahnwirtschaft hätte der Regierung jedenfalls einen Vorschlag unterbreitet, in Person des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP) sah Hörl seine Interessen gut vertreten.

Impfbereitschaft müsse steigen

"Sorge" bereite ihm der Umstand, dass man für eine 3G-Regel in den Wintersportregionen "die Testinfrastruktur wieder hinauffahren" müsse. Vorerst sollten diese noch kostenlos angeboten werden, fand der Tiroler Wirtschaftsbundobmann. Mittelfristig sei er - als Politiker, wie er betonte - schon der Meinung, dass die Tests etwas kosten sollten. Die Impfbereitschaft müsse steigen, erklärte er. Wenn - wie von Ministerin Köstinger angekündigt - ab Stufe 3 beim Testen nur noch ein PCR-Test akzeptiert wird, käme das einem 2G gleich, sagte Hörl. Denn ein flächendeckendes Testangebot in den Tälern sei "kaum möglich", außerdem dauere die Auswertung der PCR-Tests zu lange.

Details seien auch in puncto Onlineverkauf noch zu klären. Hier stoße man etwa auch an "rechtliche Grenzen, was etwa den Datenschutz angeht", führte Hörl einen weiteren Aspekt an. Wichtig sei jedenfalls, dass die Maßnahmen "praxisbezogen und leistbar" sind, meinte Hörl abschließend.

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