Öffentliches WC kostete 100.000 Euro

In Judenburg steht das teuerste "Häusl" der Welt

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Selbst der Bürgermeister spricht von einer 'teuren Lösung' – 100.000 Euro für neun Quadratmeter großes öffentliches WC.

Steiermark. Diese Idee lief gehörig aus dem Ruder: Die Stadtgemeinde Judenburg kaufte ein Ausstellungsstück einer "Cubox", um sie in ein öffentliches WC umzubauen. Inzwischen ist die Toilette fertig und steht im Europapark (gegenüber dem Finanzamt) unmittelbar neben dem Kinderspielplatz. Jetzt, nach Fertigstellung wurden die Kosten für den Umbau öffentlich: 100.000 Euro, wie "Kleine Zeitung" berichtet. Und das für ein neun Quadratmeter "Häusl". Das sind etwa 11.000 Euro pro Quadratmeter.  
 
In den sozialen Medien löste die Nachricht bereits eine Diskussion aus. So meldete sich unter anderem Ex-BZÖ-Politiker Gerald Grosz zum teuersten WC der Welt:
 
 
Die "Cubox" wurde ursprünglich von einem Unternehmer entwickelt und kann unter anderem als Kiosk, Strandbar oder Pavillon verwendet werden. Das Besondere daran ist, dass in den aufklappbaren Wänden Fotovoltaik-Module integriert sind, die Box kann sich also selbst mit Strom versorgen und mobil eingesetzt werden. Im neun Quadratmeter großen Raum befinden sich das WC und eine Wickelmöglichkeit, im Außenbereich gibt es noch eine Ladestation für E-Fahrräder.
 
"Ja, ich muss gestehen, es ist eine teure Lösung geworden", sagt Bürgermeister Hannes Dolleschall gegenüber "Kleine Zeitung". Ursprünglich seien rund 60.000 Euro geplant gewesen. Man habe etwa einen Kanal graben müssen: "Wir dachten, es wäre einer dort, was dann doch nicht der Fall war." Es sei ein Pilotprojekt, deshalb hätten sich auch noch andere unvorhergesehene Kosten ergeben, zum Beispiel für die Sicherheit (Schutz vor Vandalismus). Der Umbau der Cubox in ein WC ist durch den städtischen Bauhof erfolgt, auch das hat Kosten verursacht.
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