Steirer suchte Killer für Neuen der Ex

Darknet-Mord sollte wie Autounfall aussehen

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Obwohl er selbst Schluss gemacht hatte, ertrug ein Jungbauer nicht, dass seine Ex bereits einen Neuen hatte. 

Stmk. Gestartet ist am Dienstag am Landesgericht Graz der Prozess gegen einen Weststeirer und jungen Landwirt. Mit hipper Undercut-Zopffrisur, polizeiuniformblauem Anzug und farblich abgestimmten Mund-Nasen-Schutz stellt er sich vor den Kadi und bekannte sich „nicht schuldig“, gab aber zu, „nicht nachgedacht zu haben“. Das sei grundsätzlich schlecht, merkte der Richter an und ließ die Anklage gegen den mutmaßlichen Bestimmungstäter wegen versuchten Mordes verlesen.


Wie ÖSTERREICH vorab berichtete, konnte es der zum Tatzeitpunkt noch 27-Jährige nicht ertragen, dass seine Verflossene schneller als er eine neue Liebe fand. Aus Eifersucht, Kränkung und Besitzdenken plante er, die neue Beziehung seiner Ex zu torpedieren.


Thriller. Zunächst bot er einer Bekannten 3.000 Euro, damit die den neuen Lover zu einem Seitensprung verführe. Der „Treuetest“ scheiterte, die Komplizin schrieb nur ein paar verführerische SMS, die nichts bewirkten. Das Geld streifte sie trotzdem ein. Danach verschärfte der Angeklagte wohl nach Konsum mehrerer Hollywood-Thriller die Gangart. Mai 2021 soll er mehrfach und ganz gezielt jemanden dazu angestiftet haben, sich nach einem Killer im Dark­net umzusehen, der den Partner seiner Ex-Freundin tötet, und zwar, indem er das Opfer in einen Autounfall verwickelt. Am Ende sollte der geplante Mord wie ein Unfall mit Fahrerflucht aussehen. Sogar sein eigenes Auto hätte er dafür bereit­gestellt. Mindestens ein potenzieller gedungener Killer verriet das Komplott allerdings der Polizei. Jetzt droht eine Haftstrafe. 

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